Zuckerfrei – Was heißt das eigentlich?

„Zuckerfrei“ – Was heißt das eigentlich? 

Vielen ist es wichtig, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Natürlich darf ab und zu auch gesündigt werden und wer sich ein köstliches Menü in einem schönen Restaurant gönnt, wird sicherlich nicht auf die Idee kommen, Kalorien zu zählen. Im Alltag wird aber schon darauf geachtet, dass die verwendeten Zutaten frisch und qualitativ hochwertig sind. Zudem gibt es ein paar Übeltäter, die möglichst vermieden werden sollen. 

Anzeige

Neben ungesunden Fetten gehört hierzu auch Zucker. Gerade beim Zucker ist es aber gar nicht so einfach, zu erkennen, ob und wie viel des Süßmachers tatsächlich in einem Lebensmittel steckt. Dies wiederum liegt zum einen daran, dass es viele verschiedene Zucker- und Süßmacherarten gibt.

Zum anderen finden sich auf den Verpackungen mitunter Aussagen, die einen falschen Eindruck erwecken. 

„Zuckerfrei“ – Was heißt das eigentlich?

Um Lebensmittel zu beschreiben und zu bewerben, kommen verschiedene Begriffe zum Einsatz. Für viele Begriffe gibt es klare Regeln, bei einigen Begriffen ist der Spielraum größer. Doch selbst wenn feste Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Begriff verwendet werden darf, können die Bezeichnungen manchmal ein wenig in die Irre führen. Aber was bedeuten die Beschreibungen und Werbeaussagen denn nun genau?

·         Zuckerfrei

heißt nicht, dass ein Lebensmittel überhaupt keinen Zucker enthält. Einen gewissen Restgehalt an Zucker darf das Produkt nämlich durchaus haben. Gesetzlich ist in diesem Zusammenhang geregelt, dass bis zu 0,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm zulässig sind. Solange der Zuckergehalt unter diesem Grenzwert von 0,5 Gramm pro 100 Gramm bleibt, darf sich das Produkt also zuckerfrei nennen, obwohl es eben doch, wenn auch wenig Zucker enthält.

·         Zuckerarm

darf ein Lebensmittel dann bezeichnet werden, wenn es pro 100 Gramm weniger als 5 Gramm Zucker enthält. Handelt es sich um ein flüssiges Lebensmittel, darf der Zuckergehalt bei höchstens 2,5 Gramm Zucker pro 100 Milliliter liegen.

·         Ohne Zuckerzusatz

bedeutet, dass bei dem Produkt kein zusätzlicher Einfach- oder Zweifachzucker eingesetzt wurde. Das Produkt wurde also nicht mit Haushalts-, Frucht- oder Milchzucker gesüßt und es wurde auch kein Lebensmittel als Zutat verwendet, das wie beispielsweise Fruchtsirup ein Süßmacher ist. Süß- und Zuckeraustauschstoffe dürfen dem Produkt in Sachen Süße aber auf die Sprünge helfen. Zudem enthalten viele Lebensmittel von Natur aus schon recht viel Zucker. Ein Produkt ohne Zuckersatz muss also nicht zwangsläufig keinen oder nur wenig Zucker enthalten. Die Bezeichnung besagt lediglich, dass kein zusätzlicher Zucker hinzugefügt wurde.

·         Zuckerreduziert

heißt, dass das Produkt weniger Zucker enthält als vergleichbare Produkte. Konkret muss der Zuckergehalt um mindestens 30 Prozent geringer sein als beim Vergleichsprodukt, wenn gleichzeitig der gleiche oder ein niedrigerer Energiegehalt gegeben ist. Statt zuckerreduziert dürfen dann auch Aussagen wie weniger Zucker oder mit geringerem Zuckergehalt auf der Verpackung stehen.

·         Mit der Süße aus Früchten

bedeutet, dass mit Fruchtzucker oder einem Fruchtzuckersirup gesüßt wurde. Fruchtzucker wird auch Fruktose genannt und ist dafür verantwortlich, dass Obst süß schmeckt oder auch Gemüse eine süßliche Note hat. Der Kaloriengehalt von Fruchtzucker entspricht ungefähr dem Kaloriengehalt von normalem, weißem Haushaltszucker.

Allerdings süßt Fruchtzucker stärker, weshalb geringere Mengen notwendig sind, um die gewünschte Süße zu erreichen. Unbedingt gesünder ist Fruchtzucker jedoch nicht. So gibt es Hinweise darauf, dass Fruchtzucker bei regelmäßigem und hohem Konsum den Harnsäurespiegel und die Blutfettwerte erhöht und Übergewicht begünstigt. Hinzu kommt, dass viele Fruchtzucker in größeren Mengen nicht gut vertragen. Bauchschmerzen und Durchfall können dann die Folge sein. 

·         Weniger süß

sagt letztlich nichts über den Zuckergehalt aus. Bei dieser Angabe handelt es sich vielmehr um eine Beschreibung des Geschmacks. So ist möglich, dass mit einer Zuckerart oder einem Süßmacher gearbeitet wurde, der nicht so stark süßt wie herkömmlicher Haushaltszucker. Die Zuckermenge kann aber identisch sein, ebenso wie auch der Kaloriengehalt.

·         Ungesüßt

hält im Unterschied zu den anderen Bezeichnungen tatsächlich und uneingeschränkt, was der Begriff verspricht. Ungesüßt bedeutet nämlich, dass dem Produkt keinerlei Süßmacher hinzugefügt wurden, weder Zucker noch Süßungsmittel oder Lebensmittel mit einer süßenden Wirkung.  

Was hat es mit den verschiedenen Zuckerarten auf sich?

Wenn von Zucker die Rede ist, so ist damit meist der normale weiße Zucker gemeint. Dieser Haushaltszucker wird auch Raffinadezucker oder Kristallzucker genannt. Hergestellt wird der Zucker meist aus Zuckerrüben.

Durch das Raffinieren enthält Haushaltszucker eigentlich nur Kalorien, aber praktisch keinerlei Nährstoffe mehr. In einigen Lebensmitteln, vor allem im Bio-Bereich, wird anstelle von Raffinadezucker Rohrzucker oder Rohrohrzucker verwendet. Dieser Zucker kennzeichnet sich durch seine braune Farbe. Was die Kalorien angeht, enthält brauner Zucker nur minimal weniger Kalorien als weißer Zucker.

Dafür hat Rohrohrzucker aber ein paar Nährstoffe zu bieten. Für die Deckung des täglichen Bedarfs sind sie jedoch bedeutungslos, denn dafür sind die Mengen an konsumiertem Zucker viel zu gering. Fruchtzucker, Traubenzucker und Milchzucker sind Zuckerarten, die in ursprünglicher Form in Obst, Gemüse und Milchprodukten vorkommen. Sie alle süßen zwar, sind aber nicht unbedingt gesünder als normaler Raffinadezucker.

Außerdem vertragen viele beispielsweise Milchzucker in größeren Mengen nur schlecht. Ein Süßmacher in flüssiger Form ist Sirup, beispielsweise als Zuckerrübensirup oder Ahornsirup. Sirup hat weniger Kalorien als normaler Zucker, süßt aber auch nicht so stark.

Zudem hat Sirup oft einen gewissen Eigengeschmack, der sich je nach Produkt unangenehm bemerkbar machen kann. Ein weiterer natürlicher Verwandter vom Zucker ist der Honig. Honig ist süß, etwas kalorienärmer als reiner Zucker und enthält verschiedene Vitamine, Nährstoffe und Enzyme. Ähnlich wie beim Rohrzucker und auch beim Sirup gilt aber, dass wohl niemand soviel Honig auf einmal isst, dass er mit den Inhaltsstoffen seinen Tagesbedarf decken könnte.

Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe sind meist künstlich hergestellte Süßmacher. Je nach Zusammensetzung süßen sie stärker oder schwächer als herkömmlicher Zucker. Der Kaloriengehalt ist oft niedriger als bei Zucker und die chemischen Varianten sind auch zahnfreundlicher. Allerdings verträgt nicht jeder Zuckeraustausch- und Süßstoffe in größeren Mengen.

Mehr Tipps, Anleitungen und Ratgeber zur Gastronomie & Küche:

Thema: Zuckerfrei – Was heißt das eigentlich?

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


kochen backen99

Autoren Profil:
FB/Twitter

Kommentar verfassen