Kräuteröle selber machen – Infos und Rezepte

Kräuteröle selber machen – Infos und Rezepte

Frische Kräuter verleihen vielen Gerichten erst das richtige Aroma. Allerdings sind Kräuter aus eigenem Anbau im Garten oder Wildkräuter nicht das ganze Jahr über verfügbar. Außerdem müssen sie innerhalb weniger Tage verbraucht werden, weil sie nicht lange halten. Sinnvoll ist deshalb, frische Kräuter zu konservieren, um auch nach der Saison nicht auf den köstlichen Geschmack verzichten zu müssen. Eine Möglichkeit dafür sind Kräuteröle.

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Kräuteröle selber machen - Infos und Rezepte

Pflanzenöle nehmen die Aromen der Kräuter auf und bewahren sie. Die aromatisierten Öle können anschließend sehr vielseitig in der Küche eingesetzt werden.

Wie sich ganz einfach eigene Kräuteröle herstellen lassen und worauf es dabei zu achten gilt, erklären wir in diesem Beitrag!:

Die Grundanleitung für selbst gemachte Kräuteröle

Je nach gewünschtem Geschmack und persönlichen Vorlieben sind den möglichen Varianten bei der Zubereitung von Kräuterölen kaum Grenzen gesetzt. Generell werden aber diese Zutaten und Hilfsmittel benötigt:

  • Öl: Als Basis für ein Kräuteröl wird ein hochwertiges Pflanzenöl verwendet. Gut geeignet ist ein geschmacksneutrales Öl wie Raps- oder Sonnenblumenöl. Möglich ist aber auch ein kaltgepresstes Olivenöl.

  • Kräuter: Neben den klassischen Küchenkräutern können auch Wildkräuter verarbeitet werden.

  • Gewürze: Zusätzliche Aromen können Zutaten wie Knoblauch, Chili, Pfefferkörner oder Zitronen- und Orangenschalen beisteuern.

  • Schraubgläser: Für die Zeit, in der das Öl durchzieht, sind Schraubgläser oder Flaschen mit einem weiten Hals die beste Wahl. So können die Kräuter später nämlich leicht wieder entfernt werden. Die Behälter sollten vor dem Befüllen abgekocht werden, um Verunreinigungen vorzubeugen.

  • Flaschen: Das fertige Kräuteröl kann portionsweise in kleinere Flaschen umgefüllt werden.

  • Sieb: Bevor das Kräuteröl abgefüllt wird, wird es durch ein Sieb gefiltert. Je nach verwendeten Zutaten sollte das Sieb zusätzlich mit einem Kaffeefilter oder einem feinen Tuch ausgelegt sein.

Das hausgemachte Kräuteröl anzusetzen, ist schnell und unkompliziert erledigt:

  1. Die gewünschten Kräuter ernten und vorsichtig säubern. Nach Möglichkeit nicht unter fließendem Wasser abspülen. Lässt sich das Waschen nicht vermeiden, die Kräuter gut abtrocknen lassen. Alle schadhaften Stellen sorgfältig entfernen.

  2. Die Kräuter zusammen mit eventuell anderen Gewürzen locker in das Schraubglas schichten und mit Öl übergießen. Die Kräuter müssen komplett mit Öl bedeckt sein. Je mehr Kräuter verwendet werden, desto intensiver wird das Öl.

  3. Das Schraubglas gut verschließen und das Öl an einem kühlen und dunklen Ort ziehen lassen. Je nachdem, welche Zutaten verwendet wurden und wie intensiv das Aroma werden soll, sollte das Öl eine bis vier Wochen lang ziehen. Zwischendurch immer mal wieder etwas durchschütteln, damit sich nirgends Schimmel bilden kann.

  4. Das fertige Kräuteröl durch ein Sieb filtern. Bei recht großen Zutaten genügt ein normales Haarsieb. Wurden sehr feine Kräuter verwendet oder haben sich Pflanzenzeile abgesetzt, das Sieb zusätzlich auslegen. Für die Optik wäre es zwar schöner, wenn die Kräuter im Öl verbleiben. Doch das Öl verdirbt dadurch schneller.

Das selbst gemachte Kräuteröl kann die Basis für ein Salatdressing bilden. Außerdem eignet es sich, um Fleisch und Gemüse darin zu marinieren. Auch als einfacher Dip zu frischem Brot schmeckt es köstlich. Und natürlich kann das Öl in Fläschchen abgefüllt und als kleiner Gruß aus der Küche verschenkt werden.

Kräuteröle selber machen – drei Rezepte

Wie schon angedeutet, können Kräuteröle in den verschiedensten Varianten angesetzt werden. Erlaubt ist, was den eigenen Geschmack trifft. Als kleine Anregung geben wir aber drei Rezepte mit auf den Weg!

  1. Öl mit Kräutern der Provence

Die Kräuter der Provence sind eine Gewürzmischung, die in vielen Küchen regelmäßig zum Einsatz kommt. Mit dem Öl lassen sich Gemüsesuppen, Bratkartoffeln, Salate oder Grillgut wunderbar würzen.

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Für das Kräuteröl werden benötigt:

  • 750 ml kaltgepresstes Olivenöl

  • je 2 Stängel Rosmarin, Oregano und Bohnenkraut

  • 1 Stängel Thymian

  • Lavendel, Basilikum und Majoran nach Wunsch

Die Kräuter in ein sauberes Schraubglas geben und mit Öl übergießen. Darauf achten, dass die Kräuter vollständig mit Öl bedeckt sind. Nun die Mischung an einen dunklen und kühlen Ort stellen und zwei bis drei Wochen lang ziehen lassen. Anschließend durch ein Sieb filtern und in kleine Flaschen abfüllen.

  1. Zitronen-Rosmarin-Öl

Salatdressings und Dips, aber auch Fischgerichten und Kartoffeln verleiht ein Zitronen-Rosmarin-Öl ein besonderes Aroma.

An Zutaten werden gebraucht:

  • 500 ml Rapsöl

  • 8 Zweige Rosmarin; wer möchte, kann auch Thymian verwenden oder beide Kräuter mischen

  • Schale von einer unbehandelten Zitrone

Die Zitrone waschen, gut abtrocknen und mit dem Sparschäler dünne Streifen von der Schale abschälen. Dabei möglichst nur die äußere, gelbe Schale abschneiden, denn die weiße Innenschale macht das Öl bitter.

Die Zitronenschale mit den Kräutern in ein Schraubglas geben, mit dem Öl übergießen und zehn Tage lang ziehen lassen. Das fertige Öl sieben und innerhalb von vier Wochen verbrauchen.

  1. Knoblauch-Kräuter-Öl

Ähnlich wie Knoblauch- und Kräuterbutter passt auch das Öl sehr gut zu gegrilltem oder gebratenem Fleisch und Fisch. Doch auch Gemüse, Salate, Pasta und Pizza erhalten eine köstliche Note.

Zubereitet wird das Öl aus:

  • 500 ml Sonnenblumen- oder Olivenöl

  • 8 Knoblauchzehen

  • 6 Stängel Kräuter wie Petersilie, Rosmarin, Thymian, Salbei oder Basilikum

  • Chili, wenn gewünscht

Die Knoblauchzehen schälen, grob hacken und kurz in Öl braten. Soll Chili mit ins Öl, zusammen mit dem Knoblauch anbraten. Dann den Knoblauch abkühlen lassen und mit den Kräutern in ein Schraubglas schichten.

Mit dem Öl übergießen und an einem kühlen, dunklen Ort gute drei Wochen lang durchziehen lassen. Vor dem Abfüllen durch ein Sieb schütten.

Ein Hinweis zur Botulismus-Gefahr

Wenn Kräuteröl zu warm steht oder nicht schnell genug verbraucht wird, können sich Botulinum-Toxine bilden. Sie gehen auf einen Erreger zurück, der in minimalen Mengen auf allen Lebensmitteln vorkommt und sich in sauerstofffreier Umgebung vermehrt.

Es kommt zwar eher selten vor, dass Menschen an Botulismus erkranken. Um keine unnötigen Risiken einzugehen, sollten aber bei der Zubereitung und Verwendung von selbst gemachten Kräuterölen ein paar Tipps beherzigt werden.

Dazu zählt, dass die Öle dunkel und kühl gelagert werden sollten. Bei einer Temperatur zwischen 3 und 8 Grad entstehen kaum Toxine. Außerdem sollten lieber kleinere Mengen angesetzt und diese zeitnah verbraucht werden.

Wer unsicher ist, kann das Kräuteröl vor der Verwendung erhitzen. Temperaturen über 100 Grad, die zum Beispiel beim Braten problemlos erreicht werden, zerstören mögliche Toxine.

Je weniger Wasser ein Lebensmittel enthält, desto unwahrscheinlicher ist, dass sich Toxine bilden. Aus diesem Grund sollten Kräuter und andere Zutaten vor der Verarbeitung etwas antrocknen. Sehr wasserhaltige Zutaten wie Knoblauch können vorab in Öl angebraten werden.

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