Interessantes und Wissenswertes zur Brezel

Interessantes und Wissenswertes zur Brezel 

Bei Volksfesten und Partys werden gerne Brezeln gereicht. Auch als Begleiter zum Bier, als Snack zwischendurch oder als Pausenbrot in der Schule macht das lustig geschwungene Gebäck eine gute Figur. Die herzhafte Brezel kann zu köstlichen Gerichten weiterverarbeitet werden, während sie in der süßen Version zum Frühstück oder zum Nachmittagskaffee genossen werden kann.

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Aber wo kommt die Brezel eigentlich her? Und was ist das Besondere an ihr?

Hier Interessantes und Wissenswertes zur Brezel in der Übersicht:

Wann und wo wurde die Brezel erfunden?

Die genaue Herkunft der Brezel ist nicht bekannt. Gleichwohl gibt es mehrere Regionen, die für sich den Anspruch erheben, die Brezel erfunden zu haben. Eine der bekanntesten Legenden besagt, dass der Bäcker Frieder aus Bad Urach die Brezel erfunden haben soll. Der Bäcker war der Hofbäcker von Graf Eberhard im Barte, fiel jedoch in Ungnade und wurde zum Tode verurteilt.

Der Graf stellte dem Bäcker aber in Aussicht, dass er ihm die Strafe erlassen werde, wenn Frieder einen Kuchen backt, durch den dreimal die Sonne scheint. Frieders Frau leistete dem Bäcker in der Backstube Gesellschaft, wobei sie die Arme vor ihrer Brust verschränkte. Bei diesem Anblick soll Frieder auf die Idee gekommen sein, den Teigstrang so zu verschlingen, dass drei Aussparungen entstehen.  Eine andere Legende berichtet von einem französischen Mönch.

Seinerzeit war es üblich, beim Gebet die Arme vor der Brust zu kreuzen und die Hände auf den Schultern abzulegen. Inspiriert von dem Bild seiner betenden Klosterbrüder soll der Mönch Teigreste, die übrig geblieben waren, zur Brezel angeordnet haben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Brezel eine Weiterentwicklung des römischen Ringbrotes ist.

Dieses Brot verwendeten die frühen Christen beim Abendmahl. Bei einer ersten Abwandlung wurde dem Ringbrot ein Teigstreifen hinzugefügt, der einen Arm symbolisieren sollte. Das Gebäck erhielt dadurch die Form einer Sechs. Später wurden zwei dieser Brote kunstvoll miteinander verschlungen und so entstand die typische Brezelform.

Die beiden verschlungenen Arme waren dann auch der Namensgeber für das Gebäck. Im Lateinischen bedeutet die Vokabel brachiolum nämlich soviel wie Ärmchen. Aus diesem Wort entwickelte sich später das althochdeutsche brezzila, das wiederum zur Brezel wurde.  Unabhängig davon, wo die Brezel ihre Wurzeln hat, steht jedoch fest, dass die Schlingtechnik im Jahre 1111 bekannt war. Aus diesem Jahr datiert das älteste bekannte Bäckerwappen. Es zeigte die Brezel und bis heute ist die Brezel das Wappenzeichen der Bäcker geblieben. 

Welche Varianten von der Brezel gibt es?

Die Brezel muss weder aus einem bestimmten Teig hergestellt werden noch eine bestimmte Geschmacksrichtung haben. Entscheidend ist ausschließlich ihre Form. Die Brezel wird also durch die Art, wie der Teig miteinander verschlungen ist, zur Brezel. Deshalb gibt es die Brezel auch in vielen verschiedenen Varianten.

Die bekannteste und häufigste Brezelvariante ist die Laugenbrezel. Sie besteht aus einem salzigen Teig, der vor dem Backen gelaugt wird. Durch die Lauge bekommt das Gebäck seine knusprige und leckere braun glänzende Oberfläche. Je nach Region ist die Laugenbrezel mal größer und mal kleiner. Mal hat sie eine dickere Rundung und dünne, knusprige Ärmchen, mal sind die Rundung dünner und die Ärmchen dicker. Die Laugenbrezel ist meist mit grobem Salz bestreut, sie wird aber auch mit einer Auflage aus Käse und Speckwürfeln angeboten.

Eine andere Version ist die weiße Brezel. Sie wird aus dem gleichen Teig hergestellt wie die Laugenbrezel. Allerdings wird sie, je nach Region, vor dem Backen im Ofen nicht gelaugt oder erst in Wasser gekocht und danach erst gebacken. Teilweise wird die weiße Brezel dann noch mit Salz und Kümmel bestreut. In Oberfranken wird die weiße Brezel aus Brötchenteig geformt. 

Daneben gibt es die Brezel in süßer Form. In dieser Version kann sie aus Milch- oder Hefeteig bestehen und statt Salz wird sie mit Hagelzucker bestreut. Die süßen Hefeteigbrezeln werden, je nach Region, vor allem als Neujahrsbrezeln, zu Ostern oder am Sankt Martinstag gegessen. Süße Brezeln können aber auch aus Blätterteig hergestellt werden. Dann sind sie entweder nur mit einer Zuckerglasur überzogen oder mit einer süßen Füllung aus Nüssen oder Pudding gefüllt.   

Welche Gerichte können aus der Brezel zubereitet werden?

Die klassische Laugenbrezel wird meist pur oder als Butterbrezel gegessen. Genauso wie Brot und Brötchen kann die Brezel aber auch mit Wurst oder Käse belegt werden. Am besten schmeckt die Laugenbrezel, wenn sie ganz frisch ist. Schon nach kurzer Zeit verliert sie nämlich ihre Knusprigkeit, später wird sie trocken und hart.

Altbackene Brezeln lassen sich aber hervorragend zu anderen Gerichten verarbeiten. Köstlich sind beispielsweise Brezelknödel. Hierfür wird die Brezel in kleine Stücke geschnitten und mit Milch, Eiern, gedünsteten Zwiebeln, Petersilie und Gewürzen vermengt. Aus dieser Masse werden dann Knödel geformt und in Salzwasser gegart.

Daneben kann aus der Brezel eine herzhafte Füllung für festliche Braten zubereitet werden. Ein anderes beliebtes Gericht ist die Brezelsuppe, wobei hier jede Region ihre eigenen Rezepte hat. In der Pfalz beispielsweise wird die Brezelsuppe aus Brezeln, Kalbsknochen, Hühnerklein, Suppengemüse, Wein, Sahne, Eiern, Butter, Mehl und Gewürzen gekocht.   

Ist die Brezel vegetariertauglich?

Nicht jeder Brezel eignet sich, um genüsslich von einem Vegetarier verspeist zu werden. Gleiches gilt übrigens für Muslime. Der Grund hierfür ist, dass eine traditionelle Zutat bei Brezeln Schweineschmalz ist. Das Schweineschmalz sorgt dafür, dass der Teig mürber und saftiger wird und außerdem eine würzige Note erhält.

Einige Bäckereien verzichten inzwischen aber auf Schweineschmalz und arbeiten stattdessen mit pflanzlichen Fetten, meist handelt es sich um Margarine. Wer sichergehen möchte, sollte seinen Bäcker also einfach nach den Zutaten fragen. Veganer wiederum werden oft auf den Genuss der Brezel verzichten müssen, denn der Teig enthält üblicherweise Milch oder Sahne.

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