Infos und Tipps zu laktosefreien Lebensmitteln

Die wichtigsten Infos und Tipps zu laktosefreien Lebensmitteln 

Laktose ist der Fachbegriff für Milchzucker, der ein natürlicher Bestandteil von Milch ist. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland etwa jeder Siebte Laktose nicht oder nur schlecht verdauen kann.

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Nimmt jemand, der Milchzucker nicht gut verträgt, Milch, Milchprodukte oder Lebensmittel, die Milchprodukte enthalten, zu sich, kann dies unterschiedliche Magen-Darmbeschwerden verursachen.

Aus diesem Grund werden mittlerweile verschiedenste laktosefreie oder laktosearme Lebensmittel angeboten und auch in Restaurants wird zunehmend nach Speisen oder Menüs gefragt, die speziell auf die Bedürfnisse von Gästen mit Laktoseintoleranz ausgerichtet sind. Allerdings ist es gar nicht immer notwendig, auf die oft deutlich teureren Spezialprodukte zurückzugreifen.

Warum dies so ist, erklärt die folgende Übersicht
mit den wichtigsten Infos und Tipps zu laktosefreien Lebensmitteln:

Was bedeutet Laktoseintoleranz eigentlich genau?

Der fast schon zu einer Art Modewort und einem werbewirksamen Schlagwort gewordene Fachbegriff Laktoseintoleranz bedeutet Milchzuckerunverträglichkeit. Anders als oft angenommen verbirgt sich dahinter aber keine Allergie. Die Milchzuckerunverträglichkeit entsteht vielmehr dadurch, dass der Körper des Betroffenen keine oder zu wenig Laktase herstellt.

Laktase ist ein Enzym, das dafür zuständig ist, die Laktose im Dünndarm aufzuspalten. Fehlt Laktase, gelangt der Milchzucker unverdaut in den Dickdarm. Die Folge hiervon sind Beschwerden wie beispielsweise ein Völlegefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall.

Nun ist die Menge an Milchzucker, die ein Mensch aufnehmen kann bis sich erste Beschwerden zeigen, aber sehr unterschiedlich. Während einige völlig beschwerdefrei mehrere Gramm Laktose pro Tag vertragen, lösen bei anderen schon winzigste Spuren Milchzucker Krankheitssymptome aus.

Unbedingt ratsam ist daher, für sich selbst herauszufinden, wie viel Milchzucker der eigene Körper verträgt. Betroffene, die tatsächlich komplett auf laktosehaltige Lebensmittel verzichten müssen, sind seltene Ausnahmefälle, während viele andere eigentlich unnötigerweise auf bestimmte Lebensmittel verzichten oder zu den teureren Alternativen greifen.     

Was sind laktosefreie Lebensmittel und wie sinnvoll sind sie?

Für die Bezeichnungen laktosefrei und laktosearm gibt es keine gesetzlichen Regelungen. Zudem müssen die Hersteller nicht angeben, wie viel Milchzucker ein Produkt enthält. Auf einigen Verpackungen wird zwar darauf hingewiesen, dass der Laktosegehalt beispielsweise unter 0,1 Prozent beträgt, allerdings ist eine solche Angabe freiwillig. Steht nichts zum Laktosegehalt auf der Verpackung, bietet nur die Zutatenliste eine Orientierungshilfe.

Hier ist aufgeführt, ob Milch oder Milchprodukte wie Sahne, Molke, Milchpulver oder Milchzucker enthalten sind, wobei ihr Anteil umso geringer ist, je weiter hinten in der Liste die Zutaten stehen.

In der laktosefreien oder laktosearmen Variante
werden insbesondere folgende Lebensmittel angeboten:
 

Milch

Bei laktosefreier Milch wird die Laktose zum größten Teil in ihre Einfachzucker aufgespalten. Dabei ist der Traubenzucker dafür verantwortlich, dass diese Milch meist etwas süßlicher und ein wenig anders schmeckt als herkömmliche Milch.

Für Menschen, die an einer Laktoseintoleranz leiden, kann laktosefreie Milch eine gute Alternative sein, auch wenn laktosefrei strenggenommen nicht ganz richtig ist, denn auch laktosefreie Milch enthält einen minimalen Restgehalt an Laktose. Der höhere Preis für die Milch ist dadurch gerechtfertigt, dass bei der Herstellung ein zusätzlicher Schritt erforderlich ist.   

Käse, Quark, Sauermilchprodukte und Butter

Wie viel Milchzucker Käse enthält, hängt davon ab, wie lange der Käse reift, wobei der Laktosegehalt mit zunehmender Reifungszeit sinkt. Hartkäse und Schnittkäse, Käsearten die üblicherweise lange reifen, sind daher bereits von Natur aus nahezu laktosefrei.

Selbst Menschen, die Milchzucker nicht gut vertragen, müssen deshalb in den meisten Fällen nicht auf Alternativprodukte zurückgreifen, sondern können problemlos die herkömmlichen Produkte genießen. Etwas anders sieht es bei Frischkäse und Quark aus. 100 Gramm dieser Milcherzeugnisse enthalten zwischen zwei und vier Gramm Milchzucker, so dass Menschen mit Laktoseintoleranz durchaus gut beraten sein können, wenn sie sich für laktosefreie Alternativen entscheiden.

Sauermilchprodukte wie Joghurt und Dickmilch enthalten ebenfalls rund drei bis vier Gramm Milchzucker pro 100 Gramm. Trotzdem vertragen auch Menschen mit einer Milchzuckerunverträglichkeit die konventionellen Produkte recht gut.

Der wesentliche Grund hierfür sind die enthaltenen Milchsäurebakterien, die für das fehlende Enzym einspringen und die Spaltung des Milchzuckers übernehmen. Besonders effektiv sind dabei lebende Joghurtkulturen mit den Bakterien Lactobacillus delbrueckii, Lactobacillus bulgaricus und Lactobacillus Streptococcus und es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass diese Bakterienkulturen den Abbau von Laktose im Körper fördern.

Ebenfalls erhältlich, aber oft unnötig ist laktosefreie Butter. Dies erklärt sich damit, dass Butter mit etwa 0,6 Gramm Milchzucker pro 100 Gramm schon von Natur aus vergleichsweise laktosearm ist und zudem ohnehin nur in kleineren Mengen gegessen wird.  

Andere Produkte

Neben Milch und Milcherzeugnissen finden sich in den Regalen mittlerweile auch zahlreiche andere Produkte, die als laktosefrei beworben werden, angefangen bei Wurst über Süßigkeiten bis hin zu Zwieback.

Die Unterschiede zu herkömmlichen Produkten sind vielfach aber nur minimal. Bei vielen Betroffenen würden daher auch die normalen Varianten keine Beschwerden auslösen, so dass es durchaus sinnvoll ist, erst die konventionellen Produkte auszuprobieren, anstatt aus Unsicherheit direkt zu den teureren Spezialvarianten zu greifen.   

An wen können sich Betroffene werden?

Ob eine Laktoseintoleranz vorliegt, kann der Arzt feststellen. Ergibt die Untersuchung, dass eine Milchzuckerunverträglichkeit besteht, sollte der Betroffene eine professionelle Ernährungsberatung in Anspruch nehmen.

Hier kann ein individueller Ernährungsplan erstellt und in diesem Zuge zeitgleich überprüft werden, welche Lebensmittel auch weiterhin bedenkenlos gegessen werden können, bei welchen Lebensmitteln die Menge eingeschränkt und ob es Lebensmittel gibt, auf die in Zukunft besser verzichtet werden sollte.

Bei der Suche nach einer qualifizierten Ernährungsfachkraft kann die Krankenkasse weiterhelfen, die sich auch an den Kosten für die Ernährungsberatung beteiligt, wenn der Arzt eine sogenannte Notwendigkeitsbescheinigung ausgestellt hat.

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