Die wichtigsten Infos und Tipps rund ums Olivenöl
Das Olivenöl hat in den letzten Jahren die deutschen Küchen erobert und sowohl in der Profigastronomie und in Fernseh-Kochshows als auch in privaten Küchen wird immer wieder von dem guten Olivenöl gesprochen.
Dass das Öl des Mittelmeerraumes hierzulande zunehmend beispielsweise Sonnenblumen- und Rapsöle ersetzt, hat durchaus auch gute Gründe. So bringt Olivenöl nicht nur Urlaubsfeeling und ein Stück der südländischen Lebensart auf den Teller, sondern hat auch eine gesundheitsfördernde Wirkung.
Olivenöl enthält neben viel Vitamin E einfach ungesättigte Fettsäuren, die einer Arterienverkalkung vorbeugen, das Risiko für Thrombosen, Herzerkrankungen und Schlaganfall verringern und den Cholesterinspiegel senken. Mittlerweile ist die Auswahl an Olivenöl jedoch sehr groß und dementsprechend groß sind auch die Qualitäts- und die Preisunterschiede.
Die wichtigsten Infos und Tipps rund ums Olivenöl und worauf es beim Kauf zu achten gilt, fasst die folgende Übersicht zusammen:
Die Güteklassen beim Olivenöl
In der Europäischen Union wird Olivenöl in neun Güteklassen eingeteilt. Güteklasse I beinhaltet das sogenannte Native Olivenöl Extra und damit das qualitativ hochwertigste Olivenöl. Dieses Öl stammt aus der ersten Pressung, darf keine geschmacklichen Fehler bei der Endkontrolle aufweisen und muss kalt gepresst worden sein.
Kalt gepresst bedeutet, dass die Temperatur während des gesamten Herstellungsverfahrens nicht höher sein darf als 27 Grad. Bei Olivenölen aus der zweiten und der dritten Güteklasse handelt es sich um Natives und um Gewöhnliches Natives Olivenöl und auch diese Öle sind kaltgepresst. Allerdings sind kleine geschmackliche Fehler erlaubt, der Säuregehalt ist etwas höher und bei den Ölen muss es sich nicht um die erste Pressung handeln.
Öle der Güteklasse IV sind nicht für den Verzehr bestimmt. Die fünfte Güteklasse enthält raffiniertes Olivenöl, das einen geringen Säuregehalt aufweist und neutral schmeckt. Wird ein solchen Olivenöl mit Ölen der ersten drei Güteklassen vermischt und in dieser Form auf den Markt gebracht, entspricht das Olivenöl der Güteklasse VI. Bei diesen Ölen wird der Geschmack durch den Anteil an nativen Olivenölen bestimmt.
Der Name des Herstellers und Zertifizierungen
Die Güteklasse gibt erste Aufschlüsse über die Qualität, ist allein aber noch keine Garantie für ein hochwertiges und geschmacklich überzeugendes Olivenöl. Sinnvoll ist, zu überprüfen, ob der Name des Herstellers auf der Flasche angegeben ist.
Im günstigsten Fall stammt das Öl aus nur einer Ölmühle, aber auch wenn mehrere Ölmühlen aufgelistet sind, kann es sich um eine gute und hochwertige Mischung handeln. Sind jedoch nur der Abfüller oder der Importeur benannt, ist Vorsicht angebracht, denn oft handelt es sich bei diesen Ölen um Produkte, bei denen Öle mit minderer Qualität miteinander vermischt wurden.
Neben den Herstellerangaben gibt es weitere Zertifizierungen, die für die Qualität eines Olivenöls sprechen. Viele Hersteller produzieren mittlerweile Bio-Ware, die durch unabhängige Gutachter überprüft wird. Entsprechende Siegel sind dann auf der Flasche zu finden. Bei hochwertigen Ölen sind auf dem Etikett zudem oft die verwendeten Sorten und das Mischungsverhältnis aufgeführt. Angaben, die den Geschmack beschreiben, sind hingegen kein Zeichen von Qualität, sondern erleichtern dem Verbraucher lediglich die Auswahl.
Die Herkunft des Olivenöls
Ähnlich wie beim Wein unterscheidet sich auch das Olivenöl geschmacklich danach, woher es stammt. Olivenöl aus der Toskana schmeckt sehr fruchtig, Olivenöl aus Sizilien hingegen intensiv nach frischen Oliven.
Olivenöl aus Portugal hat eine fruchtige, leicht nussige Note, während Olivenöl aus Südfrankreich mild und leicht süß und Olivenöl aus Griechenland mäßig fruchtig und leicht nach Bittermandeln schmeckt. Olivenöl aus Katalonien ist fruchtig, leicht süß und erinnert geschmacklich an Artischocken und grüne Tomaten.
Ist auf dem Etikett eine eindeutige Herkunftsbezeichnung vermerkt, entweder als geschütztes geografisches Anbaugebiet oder als geschützte Ursprungsbezeichnung, bedeutet das, dass dieses Olivenöl aus einer traditionellen Olivenregion stammt.
Der Säuregehalt von Olivenöl
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Olivenöl ist der Anteil an freien Fettsäuren. Ermittelt wird der Säuregehalt als Ölsäure pro 100 Gramm. Nach EU-Richtlinien darf der Säuregehalt bei Nativem Olivenöl nicht mehr als zwei Prozent und bei Nativem Olivenöl Extra maximal 0,8 Prozent betragen.
Als Grundregel gilt, dass das Olivenöl einen umso seifigeren und talgigeren Beigeschmack hat, je höher der Säuregehalt ist. Daher versuchen die Hersteller, den Säuregehalt so gering wie möglich zu halten, auch wenn er sich bei einem Naturprodukt wie Olivenöl nie ganz beseitigen lässt. Als optimal gilt Olivenöl mit einem Säuregehalt von 0,4 Prozent.
Erschwerend für den Verbraucher ist aber, dass der Säuregehalt auf dem Etikett nicht unbedingt angegeben sein muss und auch nur dann aufgeführt sein darf, wenn gleichzeitig auch die Peroxidzahl, der Wachsgehalt und die UV-Absorption benannt sind. Die Peroxidzahl beschreibt den Oxidationszustand der Substanzen im Öl und zeigt damit an, welche Qualität die Oliven hatten. Die EU sieht hierfür einen Grenzwert von 20 vor, bei qualitativ hochwertigsten Ölen bewegt sich der Wert zwischen 5 und 10. Die UV-Absorption zeigt an, wie frisch das Öl ist.
Der Preis für Olivenöl
Der Preis für qualitativ hochwertiges Olivenöl beginnt in Deutschland bei rund zehn Euro pro Liter. Olivenöle, die unter diesem groben Richtwert liegen, weisen in aller Regel keine allzu gute Qualität auf. Das Olivenöl selbst macht dabei aber nur rund 20 Prozent des Preises aus. Der überwiegende Teil der Kosten ergibt sich durch die Produktion, zu der neben der Baumpflege und der Ernte in aufwändiger Handarbeit auch die Kosten für die Maschinen gehören.
Ebenfalls ein Kostenfaktor ist der Transport des Olivenöls.
Trotzdem ist der Preis kein alleiniges Qualitätsmerkmal, denn es gibt durchaus schwarze Schafe, die minderwertige Öle zu überteuerten Preisen auf den Markt bringen.
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