Edelstahl, Guss, Kupfer – welcher Topf wofür?
Ein altes Sprichwort besagt, dass viele Köche den Brei verderben. Doch neben dem Koch hat auch der Topf einen großen Anteil daran, ob und wie gut der Brei gelingt. Denn das falsche Kochgerät kann den Brei ebenfalls gehörig verderben. Kochtöpfe gibt es in den verschiedensten Ausführungen und in den unterschiedlichsten Preisklassen.
Dabei muss ein sehr teures Markenprodukt nicht immer und automatisch besser sein als ein kostengünstiger Topf vom Discounter. Entscheidend ist vielmehr, dass das Material zur Speise und der Topf zum Herd passt.
Was das bedeutet und welcher Topf sich wofür eignet, erklären wir in diesem Beitrag:
Edelstahl, Guss, Kupfer – welcher Topf wofür?
Unabhängig vom Material ist zunächst einmal wichtig, dass ein Topf möglichst plan ist. Sonst wird die Hitze nicht richtig und nur ungleichmäßig übertragen. Für einen einfachen Test kann ein gerader Gegenstand wie zum Beispiel ein Lineal an den Unterboden gehalten werden. Zeigen sich Lücken zwischen dem Topfboden und dem Lineal, sollte der Topf aussortiert oder ein anderes Modell ausgewählt werden.
In der Küche müssen Töpfe viele Zubereitungsarten können, angefangen beim Kochen und Blanchieren bis hin zum Dünsten, Schmoren und Anbraten. Und so vielfältig wie die Gerichte sind, die in den Töpfen landen, so unterschiedlich sind auch die Töpfe selbst. Doch eine allgemeine Faustregel, um gute und schlechte Töpfe voneinander zu unterscheiden, gibt es nicht.
Anders als oft angenommen, muss zum Beispiel ein leichter Topf keineswegs minderwertig sein. Wichtiger als das reine Gewicht ist nämlich, wo und wofür der Topf genutzt wird. Bei einem Herd mit Herdplatten oder einem Ceranfeld beträgt der Wirkungsgrad nur etwa 60 Prozent. Wegen dieser recht geringen Wärmeausbeute muss ein Topf die Wärme gut speichern können. Das gelingt mit einem schweren Topf meist besser.
Im Unterschied dazu stellt ein Gas- oder Induktionsherd mehr Hitze gleichmäßiger zur Verfügung. Deshalb sind schwere Töpfe nicht unbedingt notwendig.
Da auch die Hersteller die unterschiedlichen Anforderungen kennen, sind mittlerweile für jede Herdart Töpfe aus verschiedenen Materialien erhältlich. Und dabei hat jedes Material seine Vorteile und seine Minuspunkte.
Inhalt
Töpfe aus Edelstahl
Ein Edelstahltopf ist so etwas wie ein Allrounder in der Küche. Er ist robust, pflegeleicht und eignet sich für fast alle Zubereitungsarten.
Edelstahltöpfe gibt es in zwei Ausführungen. Die erste Variante ist der sogenannte Sandwich-Boden. Dabei handelt es sich um einen dicken Boden, der auf die Unterseite aufgesetzt ist. Töpfe mit Sandwich-Boden eignen sich gut für Herde mit Kochplatten oder einem Ceranfeld.
Die zweite Version sind Edelstahltöpfe aus einem Mehrschichtmaterial. Fünf bis sieben Schichten aus Edelstahl und Aluminium sorgen dafür, dass der Topf überall gleich dick und stabil ist. Für Gas- und Induktionsherde sind solche Töpfe eine gute Wahl.
In Edelstahltöpfen können die verschiedensten Gerichte zubereitet werden. Suppen und Eintöpfe gelingen genauso gut wie Saucen, Schmorgerichte oder Nudeln. Nur wenn Zutaten scharf angebraten werden müssen, sollte kein Topf aus Edelstahl verwendet werden, Denn das Bratgut haftet hier schnell an.
Um Edelstahltöpfe zu reinigen, können sie bedenkenlos in die Spülmaschine gegeben werden. Werden sie von Hand gespült, sollte das immer mit Spülmittel erfolgen. Denn wenn das alte Fett nicht ausgewaschen wird, brennt es sich in die Beschichtung ein und zerstört diese.
Töpfe aus Aluminiumguss
Auch Aluminiumtöpfe sind pflegeleicht. Außerdem sind sie rostbeständig und durch ihr geringes Gewicht schön handlich. Ihre Wärmeleitfähigkeit ist besser als bei Edelstahltöpfen, dafür sind sie aber deutlich weniger kratzfest.
Wichtig bei Töpfen aus Aluminium ist, darauf zu achten, dass sie eine Antihaftbeschichtung haben.
Denn blankes Aluminium reagiert stark mit Nahrungsmitteln. Alutöpfe sind optimal, wenn eher einfache Gerichte möglichst schnell auf den Tisch kommen sollen. Die gleichmäßige Erwärmung von Boden und Wand sorgt dafür, dass so schnell nichts anbrennt.
Töpfe aus Gusseisen
Ein gusseiserner Topf ist nicht nur extrem robust und kann bei guter Pflege ein Leben lang halten. Vielmehr wird die Wärme durch das Material auch optimal verteilt. Deshalb gelingen Gerichte, die wie zum Beispiel Gulasch oder Schmorbraten lange vor sich hin köcheln, besonders gut.
Weil der Topf die Wärme lange speichert, ist außerdem möglich, die Speisen bei Niedertemperatur im Backofen zuzubereiten.
Generell schmeckt das Essen umso besser, je öfter ein gusseiserner Topf im Einsatz ist. Das liegt an der Patina, die sich im Laufe der Zeit im Topf bildet und für ein tolles Aroma sorgt. Dabei kann der Topf auf allen Herdarten gleichermaßen gut verwendet werden.
Beim Reinigen werden schwarze Töpfe aus Gusseisen nur mit heißem Wasser abgespült. Spülmittel würde nämlich in das unbeschichtete Material eindringen. Allerdings sind gusseiserne Töpfe auch mit einer Beschichtung aus Emaille oder Titan erhältlich. Sie punkten mit einer Oberfläche, die säureresistent ist und rostfrei bleibt.
Außerdem sind solche Töpfe für Menschen mit einer starken Nickelallergie eine der wenigen Möglichkeiten, um ihr Essen zuzubereiten. Die Röstaromen, die Gerichten aus unbeschichteten gusseisernen Töpfen die unverkennbare Note verleihen, entstehen bei emaillierten Töpfen allerdings nicht.
Anders als unbeschichtete Töpfe können Töpfe mit einer Emaille- oder Titanbeschichtung auch mit Spülmittel gereinigt werden. Allerdings sollte nur ein weicher Schwamm zum Einsatz kommen. Andernfalls würde die Oberfläche schnell verkratzen.
Töpfe aus Kupfer
Der größte Pluspunkt von Kupfertöpfen ist ihre hervorragende Wärmeleitfähigkeit. Die Wärme verteilt sich schnell und gleichmäßig im ganzen Topf.
Während in einem Edelstahltopf das Öl noch nicht einmal heiß wäre, wäre das Gericht im Kupfertopf schon fast fertig gegart. Generell sind Kupfertöpfe für Fleisch, Fisch, Gemüse und Speisen oder Zutaten ideal, die auf den Punkt genau zubereitet werden sollen.
Auch die edle Optik spricht für Töpfe aus Kupfer. Reines Kupfer läuft allerdings im Laufe der Zeit an. Das gilt vor allem dann, wenn öfter säurehaltige Lebensmittel verarbeitet werden.
Wer das vermeiden möchte, kann zu einem Kupfertopf greifen, der innen eine Beschichtung aus Edelstahl oder Zinn hat. Der Nachteil ist dann aber, dass die Beschichtung die Wärmeleitfähigkeit verringert.
Kupfertöpfe sollten grundsätzlich von Hand gespült werden. Die Spülmaschine vertragen sie schlecht und auch harte Schwämme sind tabu. Statt herkömmlichem Spülmittel sind zudem spezielle Pflegemittel für Kupfer die bessere Wahl. Sie sorgen dafür, dass die Töpfe auch nach vielen Einsätzen noch ansprechend aussehen.
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