Was ist eigentlich Matcha Tee?
Einige Zeit lang konnten bestenfalls diejenigen etwas mit dem Namen anfangen, die regelmäßig im Sushi-Restaurant einkehrten. Mittlerweile hat er sich zu einem echten Trendgetränk entwickelt. Die Rede ist vom Matcha Tee. Dieser wird ganz klassisch als Heißgetränk serviert oder in modernen Varianten wie Matcha Latte oder Matcha Eistee angeboten.
Aber: Was ist eigentlich Matcha Tee?
Inhalt
Die Herkunft vom Matcha Tee
Matcha ist eine Sorte von Grünem Tee. Er wird als Pulver angeboten und gehört zu den edelsten und wertvollsten japanischen Tees. Ursprünglich stammt Matcha aber aus China. In China war es sehr lange üblich, den Tee zu einem sehr feinen Pulver zu mahlen.
Das Teepulver wurde anschließend in eine Teeschale gegeben und mit einem speziellen Bambusbesen zum trinkfertigen Tee aufgeschlagen. Während diese traditionelle Form der Teezubereitung in China aber irgendwann in Vergessenheit geriet, lebte sie in Japan wieder auf. Zu verdanken ist dies einem Mönch namens Eisai.
Der buddhistische Zen-Mönch brachte einige Teepflanzen und das Wissen um die Zubereitung im 12. Jahrhundert bei seiner Rückkehr nach Japan aus China mit. In Japan wurde diese besondere Art der Teezubereitung weiterentwickelt, bis sie schließlich in vollendeter Form das Herzstück der traditionellen japanischen Teezeremonie cha-no yu wurde.
Der Anbau und die Herstellung von Matcha Tee
Schon der Anbau und die Verarbeitung von Matcha sind eine Wissenschaft für sich. So werden drei bis vier Wochen vor der Ernte lichtundurchlässige Netze über die Teefelder gespannt. Da die Pflanzen so vor der Sonne geschützt sind, bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe in konzentrierter Form in den Teeblättern erhalten. Gleichzeitig wird die Chlorophyllproduktion angekurbelt. Das Chlorophyll sorgt einerseits für die sattgrüne Farbe und andererseits für den milden Geschmack des Tees. Die Ernte findet einmal pro Jahr statt und erfolgt meist in Handarbeit.
Für hochwertige Teesorten werden nur die obersten Teeblätter der frischen Triebe verwendet. Die Teeblätter werden direkt nach dem Pflücken in einem schonenden Verfahren gedämpft und getrocknet. Im nächsten Schritt werden die Stängel der Teeblätter aussortiert. Damit ist der sogenannte Tencha fertig.
Der Tencha wird dann in Steinmühlen zu einem sehr feinen Pulver zermahlen. Durch den Mahlvorgang gehen keine wertvollen Inhaltsstoffe verloren. Allerdings ist das Mahlen in den Steinmühlen sehr aufwändig und zeitintensiv. So brauchen die Steinmühlen rund eine Stunde, um gerade einmal 30 Gramm Matcha Tee zu mahlen.
Dafür kennzeichnet sich der edle Tee durch einen einzigartigen Geschmack, der sehr intensiv, frisch und mild ist. Das Teepulver verliert allerdings sehr schnell an Frische und folglich auch an Aroma. Aus diesem Grund wird der Tencha gelagert und nur bei Bedarf zum Matcha Tee zermahlen.
Die Qualitätskennzeichen vom Matcha Tee
Echter Matcha Tee stammt immer aus Japan, die hochwertigsten Sorten werden in der Region um Kyoto angebaut. Ein Indiz, an dem sich die Qualität erkennen lässt, ist die Farbe. Ein hochwertiges Teepulver hat in trockenem Zustand eine leuchtend grüne Farbe, die an Jade erinnert. Minderwertigere Qualitäten wirken eher blass und das Teepulver hat einen gelben bis bräunlichen Farbstich. Zubereitet behält hochwertiger Matcha Tee sein intensives Jadegrün, allerdings in einer etwas dunkleren Nuance.
Auf der Oberfläche bildet sich ein fester Schaum, der in etwa mit der Crema von Kaffee vergleichbar ist. Außerdem schmeckt der Tee frisch, mild und leicht süßlich. Tees von minderer Qualität haben keinen festen Schaum und ihr Aroma ist säuerlich oder bitter. Hochwertiger Matcha Tee hat seinen Preis. So müssen für 30 Gramm rund 20 Euro und mehr investiert werden.
In letzter Zeit sind im Handel immer häufiger sehr günstige Varianten zu finden. Sie stammen aber aus China und haben mit echtem Match Tee nicht viel gemeinsam. Gleiches gilt für Sencha und andere Teesorten, die zwar ebenfalls Grüntees in Pulverform, aber eben kein Matcha Tee sind.
Die Zubereitung von Matcha Tee
Um einen Matcha Tee zuzubereiten, werden neben dem Teepulver eine Teeschale, Wasser und ein traditioneller Matcha-Besen benötigt. Dieser Besen besteht aus Bambus und heißt Chasen. Ganz stilecht wird das Teepulver mit einem Bambuslöffel namens Chashaku dosiert, zur Not tut es aber auch ein Teelöffel.
Die traditionelle Zubereitung des Tees gliedert sich dann in folgende Schritte:
· Zuerst wird die Teeschale mit heißem Wasser befüllt und für etwa fünf Minuten wird auch der Bambusbesen in die Schale gestellt. Auf diese Weise sind die Schale vorgewärmt und der Besen weicher, was das Aufschlagen des Tees später einfacher macht. Das Wasser wird dann ausgegossen und die Schale abgetrocknet.
· In die Schale werden nun zwei Gramm Matcha Teepulver gegeben. Dann wird das Teepulver mit wenig kaltem Wasser übergossen und solange gerührt, bis eine glatte Paste entstanden ist.
· Die Teeschale wird jetzt mit 70ml Wasser aufgefüllt. Das Wasser sollte eine Temperatur zwischen 80 und 90 Grad Celsius haben. Nun folgt das Aufschlagen des Tees. Dazu wird die Schale mit einer Hand festgehalten. Mit der anderen Hand wird der Bambusbesen in schnellen Bewegungen hin- und herbewegt.
Die Bewegungen sollten aus dem Handgelenk heraus erfolgen und die Form eines Ms nachahmen. Nach 30 bis 60 Sekunden sollte sich an der Oberfläche ein fester Schaum ohne größere Luftblasen gebildet haben. Ist dies der Fall, ist der Tee fertig und kann genossen werden. Das Trendgetränk Matcha Latte wird im Prinzip genauso zubereitet.
Der Tee wird allerdings in ein höheres Glas umgefüllt und mit warmer, aufgeschäumter Milch aufgegossen. Für einen Match Eistee wiederum wird kalte Milch in ein hohes Glas gegeben. Anschließend wird der abgekühlte Matcha Tee hinzugefügt und mit etwas Zucker, Honig oder Ahornsirup gesüßt. Wer möchte, kann zudem ein paar Eiswürfel aus Matcha Tee hineingeben. So bleibt der Eistee schön kalt, ohne dabei zu verwässern.
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