Infos und Tipps rund um Bio-Eier
Eier sind eine wichtige Zutat in der Küche und zugleich ein beliebtes Lebensmittel. Im Durchschnitt verbraucht jeder Deutsche rund 230 Eier pro Jahr. Und statt auf Eier aus Boden- oder Freilandhaltung zurückzugreifen, landen immer öfter Eier in Bioqualität im Einkaufskorb.
Keine Gentechnik, keine unnötigen Zusatzstoffe, Produkte aus der Region und eine artgerechte Tierhaltung sind Aspekte, auf die viele Verbraucher Wert legen. Nur: Woran ist zu erkennen, ob ein Lebensmittel wirklich Bio ist? Und worauf gilt es generell beim Einkauf zu achten?
Wir haben einige Infos und Tipps rund um Bio-Eier zusammengestellt!:
Inhalt
Bio-Lebensmittel sind im Trend
Ob Obst und Gemüse aus der Region, Fleisch in Bioqualität oder eben Bio-Eier: Viele Verbraucher achten inzwischen auf eine nachhaltige Ernährung. Und so sind auch die Ausgaben für Bio-Lebensmittel deutlich gestiegen. Seit 2007 hat sich der Anteil an Lebensmitteln in Bioqualität fast verdoppelt.
Dabei sind Eier das Lebensmittel, das viele Verbraucher nur oder zumindest regelmäßig in Bioqualität kaufen. Vorteilhaft aus Sicht der Verbraucher ist, dass Bio-Lebensmittel längst nicht mehr nur in Bioläden, Biosupermärkten und Reformhäusern zu haben sind.
Vielmehr folgen auch normale Supermärkte, Drogerien und sogar Discounter dem Trend – und bieten mittlerweile ein beachtliches Bio-Sortiment an.
Die Haltungsformen bei Eiern
In Deutschland sorgen über 50 Millionen Hühner für die Eierproduktion. Doch bei der Form, wie die Legehennen gehalten werden, gibt es große Unterschiede:
- Bodenhaltung: Die Bodenhaltung ist mit einem Anteil von rund 65 Prozent die häufigste Haltungsform. Sie löste die Käfighaltung ab, die in Deutschland seit 2010 verboten ist. Bei der Bodenhaltung leben Gruppen aus bis zu 6.000 Legehennen in riesigen Hallen zusammen. Dabei dürfen bis zu neun Hühner pro Quadratmeter gehalten werden.
- Freilandhaltung: Etwa 15 Prozent der Legehennen in Deutschland leben in Freilandhaltung. Die Vorgaben sind zunächst genauso wie bei der Bodenhaltung. Zusätzlich dazu müssen die Hühner aber tagsüber einen Auslauf im Freien nutzen können. Dieser Auslauf muss pro Huhn vier Quadratmeter Fläche bereithalten. Wie lange die Hühner pro Tag draußen sein können, entscheidet der Halter.
- Kleingruppenhaltung: Seit 2010 dürfen in Deutschland keine Hühner in konventionellen Legebatterien mehr gehalten werden. Dennoch gibt es eine Form der Käfighaltung, die bisher noch erlaubt ist. Bei der sogenannten Kleingruppenhaltung leben die Hühner in Käfigen, wobei sich bis zu zwölf Tiere einen Quadratmeter Käfigfläche teilen. Knapp zehn Prozent der Legehennen werden in dieser Form gehalten. Zulässig ist das noch bis 2025. Erst danach wird auch diese Käfighaltung abgeschafft. Eier aus der Kleingruppenhaltung werden kaum noch verkauft. Die Eier werden stattdessen in erster Linie für die Produktion anderer Lebensmittel wie beispielsweise Nudeln verwendet.
- Bio: Im Unterschied zur konventionellen Haltung müssen die Hühnerställe bei Bio-Eiern zu mindestens einem Drittel mit Stroh, Holzspänen oder Sand ausgestreut sein. Außerdem müssen für die Hühner Sitzstangen zur Verfügung stehen. In einem Stall dürfen höchstens 3.000 Hennen gehalten werden und das mit nicht mehr als sechs Tieren pro Quadratmeter. Dazu kommen dann noch die Vorgaben aus der ökologischen Landwirtschaft. Sie regeln beispielsweise, dass nur Biofutter eingesetzt werden darf. Die Haltung für die ökologische Erzeugung hat einen Anteil von rund zehn Prozent.
Woran ist zu erkennen, ob Bio wirklich Bio ist?
Es gibt verbindliche Vorschriften dazu, wie Biobauern ihre Tiere halten und ihr Land bewirtschaften müssen. Auch welche Dünger verwendet und welches Tierfutter eingesetzt werden darf, ist klar geregelt.
Allerdings finden sich auf den Produkten verschiedene Bezeichnungen und unterschiedliche Logos. Die Kriterien, wann ein Lebensmittel wie ausgezeichnet wird, variieren. Deshalb kann recht schnell Verwirrung aufkommen, ob es sich denn nun um ein Lebensmittel in Bioqualität handelt oder ob nicht.
Einen guten Anhaltspunkt an dieser Stelle können die namhaften Bio-Siegel liefern. Allen voran steht hier das Bio-Logo der EU. Dieses Logo zeigt weiße Sterne, die in Form eines Blattes angeordnet sind, auf einem grünen Hintergrund. Die EU vergibt das Siegel an Lebensmittel, die gemäß den EU-Rechtsvorschriften ökologisch erzeugt sind.
Damit Lebensmittel als Bioqualität verkauft werden dürfen, müssen sie das Logo haben. Denn der Begriff „Bio“ ist bei Lebensmitteln innerhalb der EU geschützt.
Als Ergänzung zum EU-Bio-Logo gibt es noch die Siegel der Bioanbauverbände. Damit sie erteilt werden, müssen weit strengere Kriterien erfüllt sein als durch die EU-Richtlinien vorgegeben. Das Bioland-Siegel beispielsweise achtet sehr auf Regionalität. Deshalb werden nur Produkte von Erzeugerbetrieben aus Deutschland und Südtirol damit ausgezeichnet. Das Naturland-Siegel wiederum stammt von einem der weltweit größten Bioanbauverbänden.
Neben ökologischen Standards spielen bei der Vergabe vor allem soziale Aspekte eine Rolle, etwa mit Blick auf die Einhaltung der Menschenrechte oder den Ausschluss von Kinderarbeit. Neben dem normalen Naturland-Logo können Betriebe auch das Zertifikat Naturland Fair bekommen, wenn sie die entsprechenden Auflagen erfüllen. Zu erwähnen ist außerdem noch das Demeter-Biosiegel. Dieser Bioanbauverband legt den Fokus auf die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft.
Doch ein Lebensmittel kann auch ohne Siegel oder Logo Bioqualität haben. Das ist grundsätzlich immer dann der Fall, wenn die Bezeichnungen Bio, Öko, biologisch und ökologisch darauf zu finden sind. Denn das sind geschützte Begriffe, die nur dann verwendet werden dürfen, wenn die Lebensmittel nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus erzeugt und verarbeitet wurden.
Die Einhaltung der Vorgaben wird kontrolliert. Anders hingegen sieht es aus, wenn auf der Verpackung beispielsweise aus integriertem Landbau oder kontrolliert steht. Solche Bezeichnung sind nicht geschützt und deshalb auch kein verlässlicher Hinweis auf Bioqualität.
Der Code auf den Eiern
Ungeachtet aller Siegel und Bezeichnungen auf der Verpackung lässt sich speziell bei Eiern sehr leicht herausfinden, ob es sich um Bio-Eier handelt. Denn auf jedem Ei ist ein zehnstelliger Code aufgedruckt. Dieser Code ist EU-weit gleich aufgebaut.
Die erste Ziffer des Codes benennt die Haltungsform. Und zwar so:
Ziffer | Haltungsform |
0 | ökologische Erzeugung – also Bio |
1 | Freilandhaltung |
2 | Bodenhaltung |
3 | Kleingruppenhaltung |
Danach folgt der Ländercode, der aussagt, aus welchem EU-Mitgliedsstaat das Ei kommt. Die weiteren Ziffern stehen für den Erzeugerbetrieb und geben Auskunft über das Bundesland, die Betriebsnummer und die Stallnummer. Bei Eiern reicht also ein Blick in die Verpackung: Ist die erste Zahl des Codes auf den Eiern eine O, handelt es sich um Bio-Eier.
Lohnt es sich, Bio-Eier zu kaufen?
Bei Bio-Eiern ist sichergestellt, dass die Tiere artgerechter gehalten werden als in der konventionellen Erzeugung. Zudem haben die Eier oft einen höheren Gehalt an Vitamin D, weil sich die Hühner regelmäßig im Freien aufhalten und dadurch mehr Sonnenlicht abbekommen.
Das Futter muss Bioqualität haben, Gentechnik ist nicht erlaubt und Krankheiten werden möglichst mit natürlichen Heilmitteln behandelt. Das führt dazu, dass die Hühner weniger Giftstoffe aufnehmen, die dann auch nicht in den Eiern enthalten sind. Weil die Hühner nicht mit Mais oder Farbstoffen gefüttert werden, ist das Eigelb von Bio-Eiern zwar oft etwas blasser. Dafür gilt der Geschmack der Eier aber als intensiver.
Die Haltungsform verursacht höhere Kosten. Deshalb sind Bio-Eier etwas teurer als Eier aus Boden- oder Freilandhaltung. Allerdings spielt hier eine Rolle, wo die Eier gekauft werden. In einem reinen Bioladen ist der Preis höher als beim Discounter. Bei Bio-Eiern lohnt es sich aber tatsächlich, die paar Cent mehr auszugeben – zum Wohl von Mensch und Tier.
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Thema: Infos und Tipps rund um Bio-Eier
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