Pflanzendrinks als Milchersatz selber machen – Infos und Rezepte, Teil 3
Pflanzendrinks als Alternative zur klassischen Kuhmilch erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Denn sie sind nicht nur ein spannendes Produkt für diejenigen, die Kuhmilch nicht vertragen oder sich vegan ernähren möchten. Durch die verschiedenen Aromen eignen sich Pflanzendrinks auch hervorragend, um in der Küche neue Rezepte auszuprobieren. In den Supermärkten ist die Auswahl inzwischen sehr groß.
Allerdings sind Pflanzendrinks nach wie vor recht teuer. Umso schöner ist, dass sich die leckeren Getränke mit wenig Aufwand selbst herstellen lassen. Dadurch ergibt sich dann auch der Vorteil, dass die Süße selbst bestimmt werden kann.
In einer Beitragsreihe haben wir Infos und Rezepte für Pflanzendrinks als Milchersatz zum Selbermachen zusammengestellt.
Hier ist der letzte Teil 3!:
Inhalt
Hirsedrink
Hirse ist reich an Mineralien und Vitaminen. So stecken in den Korn unter anderem Magnesium, Eisen und Silizium sowie Vitamine aus den Gruppen A, B, C und E. Gleichzeitig enthält Hirse weder Gluten noch Laktose und kaum allergene Stoffe.
Dadurch ist Hirse für Menschen interessant, die an Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten leiden. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Hirse auch hierzulande angebaut wird. Das macht das Korn zu einer regionalen Alternative zu Getreide wie Reis.
Geschmacklich erinnert der Hirsedrink an Reis, wobei das Aroma des Drinks insgesamt kräftig ist.
Für einen selbstgemachten Hirsedrink werden folgende Zutaten benötigt:
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100 Gramm Hirse
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1 Liter Wasser und 200 Milliliter Wasser zum Einweichen
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optional: Gewürze und Süßungsmittel nach Wunsch
Die Zubereitung
Die Hirse mehrere Stunden lang, am besten über Nacht, in ungefähr 200 Milliliter kaltem Wasser einweichen. Dann das Einweichwasser abgießen, die Hirse zusammen mit einem Liter frischem Wasser in einen Kopftopf geben und garen. Je nach Sorte und Dauer der Einweichzeit ist die Hirse nach ungefähr 15 Minuten gar.
Nun die Hirse abkühlen lassen und zusammen mit dem Kochwasser entweder im Mixer oder direkt im Kochtopf mit einem Pürierstab mixen. Wichtig ist, die Mischung nur kurz zu pürieren. Andernfalls wird der Hirsedrink schleimig.
Ein Sieb mit einem Tuch auslegen und die Flüssigkeit abseihen. Die festen Bestandteile, die im Tuch zurückbleiben, gut auspressen.
Wer möchte, kann den Drink mit Gewürzen verfeinern oder süßen. Dann in eine saubere Flasche abfüllen. Im Kühlschrank hält sich der Hirsedrink mehrere Tage lang.
Dinkeldrink
In Dinkel stecken viele Ballaststoffe, Spurenelemente, Mineralien und Vitamine. Außerdem enthält das Getreide mehrfach ungesättigte Fettsäuren und weil das Getreide regional angebaut wird, entfallen lange Transportwege.
Allerdings enthält Dinkel Gluten. Das Gluten im Dinkel ist zwar verträglicher als bei anderen Getreidesorten, trotzdem sollten Menschen mit einer Unverträglichkeit besser auf einen anderen Pflanzendrink zurückgreifen.
Der Dinkeldrink hat einen leicht nussigen Geschmack, der an Getreide erinnert. Er eignet sich gut, um Klassiker wie Milchreis oder Grießbrei zuzubereiten.
Hergestellt wird der Drink aus folgenden Zutaten:
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80 bis 100 Gramm Dinkel
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1 Liter Wasser
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optional: Banane, Datteln, Honig oder Zucker zum Süßen
Die Zubereitung
Der Dinkeldrink ist schnell und einfach zubereitet. Dafür die Körner zunächst mindestens 12 Stunden lang in reichlich Wasser einweichen. Dann das Einweichwasser abgießen und den Dinkel zusammen mit einem Liter frischem Wasser in einen leistungsstarken Mixer geben.
Wer möchte, kann noch ein Süßungsmittel hinzufügen. Eine Banane oder Datteln eignen sich dafür genauso wie Honig oder Zucker.
Nun die Zutaten kräftig mixen, die Flüssigkeit durch ein Sieb schütten und in eine saubere Flasche abfüllen. Im Kühlschrank bleibt der Dinkeldrink bis zu eine Woche lang haltbar.
Cashewdrink
Cashewkerne sind zwar nicht so reich an Mineralien wie zum Beispiel Mandeln, enthalten aber eine sehr große Bandbreite an Nährstoffen. Die cremige Konsistenz und das dezente Aroma machen den Cashewdrink zu einem milden Milchersatz, der sich prima für Süßspeisen und auch zur Zubereitung von veganen Käsealternativen eignet.
Außerdem lässt sich der Cashewdrink sehr gut aufschäumen. Daher macht er in diversen Kaffeespezialitäten eine gute Figur.
Für den Drink werden benötigt:
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200 Gramm Cashewkerne
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1 Liter Wasser
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optional: Datteln, Honig oder Zucker zum Süßen
Die Zubereitung
Für den Milchersatz die Cashewkerne zunächst mindestens sechs Stunden lang einweichen. Dabei sollten die Kerne in der doppelten Menge Wasser quellen. Nach dem Einweichen die Kerne durch ein Sieb schütten und unter fließendem Wasser abspülen.
Jetzt die Cashewkerne, ein Liter frisches Wasser und, sofern gewünscht, ein Süßungsmittel in den Mixer geben und auf höchster Stufe ungefähr zwei Minuten lang mixen. Dann die Flüssigkeit durch ein Sieb geben und die Reste gut ausdrücken, um die gesamte Flüssigkeit aufzufangen.
Den fertigen Cashewdrink in eine Flasche abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Die Milchalternative hält sich zwei bis drei Tage lang. Mit der Zeit setzen sich kleinere Feststoffe zum Teil am Boden der Flasche ab. Deshalb sollte der Drink gut durchgeschüttelt werden, bevor er verarbeitet wird.
Sonnenblumenkerndrink
Neben verschiedensten Vitalstoffen sind Sonnenblumenkerne vor allem sehr reich an pflanzlichem Eiweiß. Außerdem punkten die Kerne als regionales Produkt. Der Sonnenblumenkerndrink hat ein mildes, leicht nussiges Aroma und kann genauso verwendet werden wie Kuhmilch.
Nur zum Aufschäumen eignet er sich nicht, weil sich die einzelnen Komponenten recht schnell trennen.
Wer einen Sonnenblumenkerndrink als Milchersatz zubereiten möchte, braucht dafür:
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200 Gramm geschälte Sonnenblumenkerne
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1 Liter Wasser
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1 Esslöffel Zucker oder eine Zuckeralternative
Die Zubereitung
Die Sonnenblumenkerne vier bis sechs Stunden lang oder einfach über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Das Einweichen baut Antinährstoffe ab und macht die Milchalternative bekömmlicher. Nach dem Einweichen das Einweichwasser durch ein Sieb abschütten und die Sonnenblumenkerne unter fließendem Wasser abspülen.
Nun die Kerne zusammen mit einem Liter frischem Wasser in den Mixer füllen, nach Geschmack süßen und das Ganze fein pürieren. Anschließend die Flüssigkeit durch ein Sieb schütten und in eine saubere Flasche einfüllen.
Im Kühlschrank hält sich der Sonnenblumenkerndrink bis zu drei Tage lang. Vor der Verwendung sollte die Flasche immer gut durchgeschüttelt werden.
Hanfdrink
Im Unterschied zu einem Getreidedrink enthält ein selbstgemachter Hanfdrink Omega-3-Fettsäuren, viel Magnesium und reichlich Eisen. Außerdem müssen die Hanfsamen nicht eingeweicht werden.
Dadurch lässt sich der Drink auch spontan zügig zubereiten. Der Hanfdrink schmeckt angenehm nussig und eignet sich als Getränk genauso gut wie zum Backen und Kochen.
Für den Drink kommen folgende Zutaten zum Einsatz:
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100 Gramm ungeschälte Hanfsamen
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1 Liter Wasser
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Zucker oder anderes Süßungsmittel nach Wunsch
Die Zubereitung
Die Hanfsamen zunächst in einen leistungsstarken Mixer geben und fein mahlen. So lösen sich die wertvollen Inhaltsstoffe später besser. Die gemahlenen Hanfsamen dann mit einem halben Liter Wasser auffüllen und mehrere Minuten lang mixen.
Nun ein Sieb mit einem feinen Tuch auslegen, die Flüssigkeit abseihen und das Tuch gut ausdrücken. Anschließend die Flüssigkeit in den Mixer zurückgeben, nach Geschmack süßen und erneut mixen.
Damit der Geschmack nicht unangenehm intensiv ist, den Drink zum Schluss mit weiteren 500 Millilitern Wasser auffüllen. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich der Hanfdrink etwa eine Woche lang.
Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:
- Pflanzendrinks als Milchersatz selber machen – Infos und Rezepte, Teil 2
- Pflanzendrinks als Milchersatz selber machen – Infos und Rezepte, Teil I
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Thema: Pflanzendrinks als Milchersatz selber machen – Infos und Rezepte, Teil 3
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