Pflanzendrinks als Milchersatz selber machen – Infos und Rezepte, Teil 2
Die einen wollen auf tierische Produkte verzichten, andere vertragen Kuhmilch nicht und wieder andere möchten mit neuen Produkten experimentieren oder bestimmte Aromen erzielen. Dass Pflanzendrinks als Milchersatz zu einem großen Trend geworden sind, hat verschiedene Gründe. Und inzwischen ist die Auswahl in den Supermärkten groß. Allerdings sind pflanzliche Milchalternativen oft vergleichsweise teuer.
Dabei können die Drinks recht einfach und ohne großen Aufwand selbst hergestellt werden. In einer Beitragsreihe stellen wir Infos und Rezepte für Pflanzendrinks als Milchersatz zum Selbermachen zusammen.
Dabei haben wir in Teil 1 die grundlegende Vorgehensweise bei der Zubereitung erklärt und mit den Rezepten für einen Sojadrink, einen Haferdrink und einen Reisdrink begonnen.
Hier ist Teil 2!:
Inhalt
Mandeldrink
Der kräftige Nussgeschmack macht den Mandeldrink zu einem köstlichen und sehr beliebten Ersatz für klassische Kuhmilch. Dabei ist der Mandeldrink reich an Mineralstoffen und Vitamin E. Was die Konsistenz angeht, kommt der Mandeldrink der Kuhmilch sehr nahe. Allerdings hat der Mandeldrink weniger Kalorien.
Für den selbstgemachten Mandeldrink werden benötigt:
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1 Tasse ganze Mandeln
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3 Tassen Wasser
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optional: Datteln, Honig oder anderes Süßungsmittel
Die Zubereitung
Die Mandeln werden zunächst über Nacht in Wasser eingeweicht. Am nächsten Tag das Wasser abgießen und die Mandeln noch einmal unter fließendem Wasser abspülen.
Anschließend die Mandeln zusammen mit frischem Wasser in einen Mixer füllen und auf höchster Stufe ungefähr zwei Minuten lang mixen.
Wer seinen Mandeldrink gerne süß haben möchte, kann Datteln, Honig oder ein anderes Süßungsmittel hinzufügen. Anschließend den Drink noch einmal kräftig durchmixen.
Dann ein Sieb mit einem Tuch auslegen und den Mandeldrink passieren. Das Tuch zusammen mit den Rückständen gut ausdrücken, damit die ganze Flüssigkeit aufgefangen wird. Damit ist der Mandeldrink auch schon fertig. Umgefüllt in eine saubere Flasche, hält sich der Mandeldrink im Kühlschrank zwei bis drei Tage.
Haselnussdrink
Im Unterschied zu vielen anderen Zutaten für Pflanzendrinks sind Haselnüsse ein regionales Produkt. Mit etwas Glück findet sich ein Haselnussstrauch sogar im eigenen Garten oder in der näheren Umgebung.
Ein selbst gemachter Haselnussdrink punktet mit seinem intensiven Nussgeschmack und eignet sich vor allem für Desserts und Kuchen hervorragend. Haselnüsse enthalten neben Mineralien viel Lecithin und Vitamin E.
Lecithin ist gut für die Nerven und das Gedächtnis, Vitamin E schützt die Zellen vor freien Radikalen.
Um einen Haselnussdrink herzustellen, werden nur wenige Zutaten benötigt:
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80 Gramm Haselnusskerne
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1 Liter Wasser
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1 gehäufter Teelöffel Zucker
Die Zubereitung
Die drei Zutaten in den Mixer geben und auf höchster Stufe ungefähr zwei Minuten lang pürieren. Anschließend den Drink durch ein Tuch passieren und in eine Flasche füllen.
Im Kühlschrank behält der Haselnussdrink seinen Geschmack bis zu drei Tage lang, danach wird er recht schnell sauer.
Damit es der Mixer etwas einfacher hat, können die Nüsse vorher einige Stunden lang in Wasser eingeweicht werden. Und wer sich an den kleinen Nussstückchen nicht stört, kann auf das Sieben verzichten. In vielen Gerichten fallen die Nusskrümel nicht auf und sorgen für ein noch intensiveres Aroma.
Buchweizendrink
Buchweizen ist kein Getreide, sondern gehört zu den Knöterichgewächsen. Weil der Buchweizendrink dadurch kein Gluten enthält, eignet er sich gut für Menschen mit einer entsprechenden Unverträglichkeit.
Außerdem ist Buchweizen reich an Mineralstoffen, Vitaminen und essenziellen Aminosäuren. Das enthaltene Rutin hilft, den Blutdruck zu regulieren, während Lecithin den Cholesterinspiegel senkt.
Vom Geschmack ähnelt der Buchweizendrink einem Nussdrink. Auch Personen, die allergisch auf Nüsse reagieren, müssen so nicht auf den leckeren Nussgeschmack verzichten.
Für die Zubereitung des Buchweizendrinks werden benötigt:
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150 Gramm Buchweizen
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1 Liter Wasser
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Zucker, Honig oder andere Süße nach Wahl
Die Zubereitung
Den Buchweizen über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag das Einweichwasser wegschütten und den Buchweizen zusammen mit frischem Wasser entweder im Mixer oder mit einem Pürierstab sehr fein pürieren.
Danach den Drink durch ein Sieb schütten, das mit einem Tuch ausgelegt ist. Die aufgefangene Flüssigkeit nach Geschmack süßen und noch einmal durchmixen. Im Kühlschrank ist der Buchweizendrink etwa vier Tage lang haltbar.
Erbsendrink
Die Hauptzutat für den Erbsendrink sind gelbe Schälerbsen. Sie sind in Bioläden, Reformhäusern und Onlineshops erhältlich und enthalten viele Proteine. Außerdem ist der Erbsendrink glutenfrei.
Geschmacklich machen sich die Erbsen deutlich bemerkbar. Deshalb wird dieser gesunde und proteinreiche Milchersatz vermutlich nicht jedermanns Sache sein.
Als Zutat in herzhaften Gerichten ist der Erbsendrink aber eine interessante Alternative zu normaler Milch oder Sahne. Die Reste, die bei der Zubereitung übrig bleiben, können zu einem schmackhaften Brotaufstrich oder in einem Gemüseeintopf verwertet werden.
Um den Erbsendrink zuzubereiten, sind folgende Zutaten notwendig:
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120 Gramm gelbe Schälerbsen
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1 Liter Wasser
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optional: Süßungsmittel nach Wahl, eine Prise Salz und ein Teelöffel Lecithin-Pulver
Das Lecithin-Pulver ist ein natürlicher Emulgator und bewirkt, dass sich der Erbsendrink nicht so schnell entmischt. Generell setzen sich die festen Teilchen im Drink recht schnell ab. Durch kräftiges Schütteln entsteht aber wieder eine homogene Flüssigkeit.
Die Zubereitung
Die Erbsen am Vortag in eine Schüssel geben, mit kaltem Wasser übergießen und rund zwölf Stunden lang einweichen lassen. Durch das Einweichen wird der Drink bekömmlicher.
Anschließend die eingeweichten Erbsen abschütten, zusammen mit frischem Wasser in einen Topf geben und knapp eine halbe Stunde lang garen. Dann das Kochwasser abgießen und die gekochten Erbsen abkühlen lassen.
Zum Schluss die Erbsen mit einem Liter frischem Wasser und, sofern gewünscht, einem Süßmittel, einer Prise Salz und dem Lecithin-Pulver in einen Mixer geben und zu einer homogenen Masse pürieren.
Wird der Erbsendrink durch ein Tuch passiert, wird er dünnflüssig bis wässrig. Wer den Drink zum Kochen verwenden möchte, kann auf das Filtern verzichten. Ansonsten sollte der Erbsendrink gekühlt aufbewahrt und innerhalb von zwei Tagen verbraucht werden.
Lupinendrink
Die Süßlupine ist sehr reich an Eiweiß, ihr Eiweißgehalt liegt sogar über dem von Sojabohnen. Außerdem enthält die Süßlupine wertvolle Mineralien wie Calcium, Magnesium, Eisen und Kalium.
Anders als viele andere Hülsenfrüchte stecken in der Süßlupine keine blähenden Inhaltsstoffe und der Drink ist sehr fettarm. Der Lupinendrink kann pur getrunken, als Milchersatz im Kaffee verwendet oder als Kochzutat genutzt werden.
Von Natur aus sind in Lupinensamen giftige Bitterstoffe enthalten. Aus diesem Grund wurden Süßlupinen gezüchtet, die nicht ganz so bitter sind und deren Samen als Lebensmittel verwendet werden können. Damit die verbliebenen Bitterstoffe keinen Schaden anrichten können, werden die Samen für den Pflanzendrink zuerst eingeweicht und danach gekocht.
Für den Lupinendrink werden benötigt:
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200 Gramm Süßlupinensamen
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1 Liter Wasser
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1 Prise Salz
Die Zubereitung
Zunächst werden die Lupinensamen in Wasser eingeweicht. Dabei sollte die Einweichzeit mindestens 24 Stunden betragen. Für einen besonders milden Geschmack kann die Einweichzeit aber auch über mehrere Tage ausgedehnt werden. In diesem Fall das Einweichwasser zweimal pro Tag wechseln.
Nach dem Einweichen das Wasser abschütten und die Lupinensamen zusammen mit frischem Wasser in einen Topf geben. Dann mit geschlossenem Deckel und bei mittlerer Temperatur ungefähr eine Stunde lang kochen lassen.
Das Kochwasser wegschütten. Anschließend die gekochten Lupinensamen mit kaltem Wasser abbrausen, zusammen mit einem Liter frischem Wasser in den Mixer geben und eine Prise Salz hinzufügen.
Nun die Zutaten zu einer gleichmäßigen Masse pürieren, durch ein Sieb geben und den Drink in eine saubere Flasche abfüllen.
Im Kühlschrank hält sich der Lupinendrink bis zu vier Tage. Geschmacklich kann der Drink etwas an Erbsen erinnern. Je länger die Samen eingeweicht und je intensiver sie gemixt werden, desto milder, sahniger und cremiger wird aber das Aroma.
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Thema: Pflanzendrinks als Milchersatz selber machen – Infos und Rezepte, Teil 2
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