Warum Kaffee besser ist als sein Ruf
Anders als oft vermutet, ist nicht Wasser das am meisten konsumierte Getränk in Deutschland, sondern Kaffee. Im Jahr 2021 lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 169 Litern Kaffee. Dabei hält sich das Vorurteil, dass Kaffee negative Effekte auf die Gesundheit hat, hartnäckig.
Tatsächlich gibt es aber gar keinen Grund, beim Anblick des koffeinhaltigen Heißgetränks ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Denn neuere Studien belegen, dass der Genuss von Kaffee der Gesundheit sogar guttun und das Wohlbefinden steigern kann.
Auf Basis der aktuellen Erkenntnisse aus der Forschung erklären wir in diesem Beitrag, warum Kaffee besser ist als sein Ruf:
Inhalt
Keine gesundheitsschädliche Wirkung
Neueste Forschungsergebnisse besagen, dass der regelmäßige Genuss von Kaffee der Gesundheit nicht schadet. Ganz im Gegenteil hat die Wissenschaft festgestellt, dass ein mäßiger Kaffeekonsum durchaus positive Effekte für den Körper und das Wohlbefinden haben kann.
Wer regelmäßig Kaffee trinkt, kann sein Risiko senken, an Leber- und Gebärmutterkrebs sowie an Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Interessant dabei ist, dass das enthaltene Koffein kaum eine Rolle spielt. Die Wissenschaft geht vielmehr davon aus, dass es wahrscheinlich andere Inhaltsstoffe sind, die sich positiv auf den Blutzuckerspiegel und andere gesundheitliche Faktoren auswirken.
Die Vorteile von Kaffeekonsum
So ziemlich alles sollte in Maßen genossen werden. Das ist auch bei Kaffee nicht anders. Doch wer sich eine oder mehrere Tassen pro Tag gönnt, kann von positiven Effekten profitieren.
Das liegt daran, dass Kaffee
Antioxidantien enthält, die Krebs entgegenwirken und das Risiko für Diabetes senken.
Alzheimer und Parkinson vorbeugen kann.
die Haut vor Zellschädigungen schützt.
Karies vorbeugt.
die Konzentrationsfähigkeit verbessert.
den Flüssigkeitshaushalt erhöht.
Dopamin freisetzt. Dopamin ist ein körpereigenes Glückshormon und sorgt für gute Laune.
die Lebenserwartung anhebt.
Warum sich Kaffee so positiv auf die Gesundheit auswirken kann, ist bislang nicht klar. Hier muss die Wissenschaft noch weiter an den genauen Ursachen forschen.
Interessante Studie
Die TU Kaiserslautern führte eine Studie durch, bei der sie untersuchte, ob und welche Einflüsse Kaffee auf das menschliche Erbgut hat. An der Studie nahmen 84 Männer teil. Die Hälfte der Männer trank vier Wochen lang täglich bis zu vier Tassen puren Kaffee. Die anderen Probanden tranken nur Wasser.
Die Wissenschaftler untersuchten das Erbgut der Teilnehmer vor Beginn der Testreihe und nach Ablauf der vier Wochen.
Dabei zeigte sich, dass in der DNA der Kaffeetrinker weniger Schäden im Erbgut vorhanden waren als bei den Wassertrinkern. Damit liegt die Vermutung nahe, dass Kaffee das Erbgut vor Zerstörungen schützt.
Die Nachteile von Kaffeekonsum
Wer jeden Tag literweise Kaffee trinkt, tut sich weniger einen Gefallen. Denn natürlich können zu viel Kaffee und Koffein auch nachteilige Auswirkungen haben.
Dazu gehören unter anderem:
Reizbarkeit und innere Unruhe
Sodbrennen
Kopfschmerzen
Herzrasen
Schlafstörungen
Verdauungsprobleme, ausgelöst durch das Koffein
Wer mit Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck zu kämpfen hat, sollte mit seinem Arzt besprechen, wie viel Kaffee in Ordnung geht. Weil Kaffee den Blutdruck nur begrenzt erhöht, müssen Bluthochdruckpatienten nicht grundsätzlich auf den Genuss verzichten.
Es gibt sogar Studien, die Hinweise darauf liefern, dass ein moderater Kaffeekonsum den Blutdruck und das Herz-Kreislauf-System langfristig positiv beeinflussen kann. Nach Rücksprache mit dem Arzt sollte dem Kaffeegenuss somit nichts im Wege stehen.
Keine Abnehmhilfe
Kaffee und das enthaltene Koffein sind keine Wundermittel, die beim Kampf gegen überflüssige Kilos helfen. Ähnlich wie Nikotin kurbelt zwar auch Koffein den Stoffwechsel an und erhöht den Energieverbrauch des Körpers. Doch das führt nicht zwangsläufig zu einer Gewichtsabnahme.
Eine oder mehrere Tassen Kaffee pro Tag stehen dem Abnehmen nicht im Weg. Allerdings bewirken sie auch nicht unbedingt, dass besser und effektiver Fett verbrannt wird.
Wer sein Gewicht optimieren möchte, sollte deshalb lieber auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Sport setzen.
Die richtige Menge
Als ungefähre Richtlinie gilt, dass gegen vier Tassen Kaffee pro Tag nichts einzuwenden ist. Natürlich muss dabei aber die persönliche Verträglichkeit beachtet werden.
Wer sich schwer konzentrieren kann, sehr nervös und unruhig wird oder Muskelschmerzen bekommt, hat es möglicherweise mit dem Kaffeegenuss übertrieben und sollte die Menge reduzieren.
Auch die Art, die Röstung und die Zubereitung der Kaffeebohnen spielen eine Rolle. Personen mit einem Reizdarmsyndrom zum Beispiel vertragen oft Espresso besser als klassischen Filterkaffee. Einfluss auf die Schlafqualität kann Koffein ebenfalls haben. Wer schlecht ein- oder durchschläft, sollte den Kaffee abends besser weglassen.
Keine Entwässerung des Körpers
Dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht, hat sich als Irrglaube herausgestellt. Inzwischen ist klar, dass Kaffee nicht entwässert. Das Heißgetränk wirkt zwar harntreibend, doch diese Wirkung ist so gering, dass sie vernachlässigt werden kann. Außerdem kann der Effekt durch ein Glas Wasser zum Kaffee problemlos ausgeglichen werden.
Mittlerweile vermuten Wissenschaftler auch, dass Menschen, die viel Kaffee trinken, deshalb oft auf die Toilette gehen müssen, weil sie schlichtweg entsprechend viel Flüssigkeit aufnehmen.
Und überschüssige Flüssigkeit scheidet der Körper aus. Auch wenn Kaffee nicht als Durstlöscher im klassischen Sinne geeignet ist, hat er also keine entwässernde Wirkung, die gesundheitsschädlich wäre.
Unterschiedlicher Koffeingehalt und unzählige Variationen
Wie viel Koffein Kaffee enthält, lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn der Koffeingehalt hängt von der Bohnensorte, der Röstung und der Zubereitungsart ab. Die Sorte Robusta beispielsweise enthält dreimal soviel Koffein wie die Sorte Arabica.
Und während Filterkaffee ungefähr 40 bis 65 Milligramm Koffein pro 100 Milliliter hat, ist der Koffeingehalt bei einem Espresso rund doppelt so hoch. Solche Durchschnittswerte können je nach Kaffeehersteller aber auch schwanken.
Hierzulande ist der klassische Filterkaffee sehr beliebt. In Cafés und Restaurants sorgen Zubereitungen wie Cappuccino, Latte Macchiato oder Eiskaffee für eine schöne Abwechslung. Aber weil schon seit Jahrhunderten auf der ganzen Welt Kaffee getrunken wird, gibt es unzählige Variationen.
In Tibet zum Beispiel wird Tee mit Butter getrunken. Daraus hat sich der sogenannte Bulletproof Coffee entwickelt, bei dem Butter den Kaffee in eine echte Energiebombe verwandelt. Wer hingegen ein Getränk sucht, das morgens richtig wach macht, sollte einmal Espresso mit Orangensaft ausprobieren.
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