Kann Tiefkühlkost gesund sein?

Kann Tiefkühlkost gesund sein?

Morgens das Müsli mit ein paar gefrorenen Beeren aufpeppen, mittags schnell ein Tiefkühlgericht in die Mikrowelle schieben und abends eine bunte Gemüsepfanne aus dem Beutel zaubern: Tiefgekühlte Lebensmittel machen es möglich, dass wir Obst und Gemüse auch außerhalb der Saison genießen oder schnelle Mahlzeiten zubereiten können.

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Kann Tiefkühlkost gesund sein

Aber kann Tiefkühlkost gesund sein? Wie viele Nährstoffe stecken in tiefgefrorenen Speisen? Und wie tauen wir Tiefkühlware am besten auf?:

Frische, eingefrorene und schockgefrostete Lebensmittel

Als Erfinder der Tiefkühlkost gilt der US-amerikanische Biologe Clarence Birdseye. Er hatte beobachtet, wie die Inuit in der Arktis bei einer Lufttemperatur von -40 Grad Celsius Fische schockfrosteten.

Davon inspiriert, entwickelte er den Plattenfroster. Dieser besteht aus zwei Platten, durch die ein Kältemittel fließt. Um Lebensmittel schnell gefrieren zu lassen, werden sie zwischen die beiden Platten gelegt.

Einige Zeit später gründete Birdseye auch das erste Unternehmen, das Obst, Gemüse und Speisen in tiefgekühlter Form anbot. Aber welche Vorteile bietet die Technik, die der Biologe entwickelte?

Beim normalen Einfrieren gefriert das Wasser, das in einem Lebensmittel enthalten ist, langsam. Dabei legt es sich um die Eiskristalle, die sich bilden. Die Eiskristalle werden dadurch immer größer und drücken gegen die Zellwände, bis sie diese schließlich zerstören.

Nach dem Auftauen tritt dann das Wasser, das vorher gefroren war, aus den zerstörten Zellen aus. Im Ergebnis ist das Essen meistens matschig.

Im Unterschied dazu gefrieren die Lebensmittel beim Schockfrosten so schnell, dass sich nur sehr kleine Eiskristalle bilden. Ihre sehr kleine Größe führt dazu, dass sie die Zellstruktur des Lebensmittels kaum beschädigen.

Die dünne Eisschicht bewirkt außerdem, dass keine Flüssigkeit und kaum Nährstoffe entweichen. Auch nach der Zubereitung behält das Lebensmittel deshalb seine Konsistenz und sein Aroma.

Anders als schockgefrostetes Obst und Gemüse verlieren frische Produkte schneller ihre Vitamine und anderen Nährstoffe. Ein Grund dafür ist, dass die Ware, je nachdem, woher sie kommt, oft schon eine lange Reise hinter sich hat, bevor sie in unserem Einkaufskorb landet.

Zwischen der Ernte und dem Zeitpunkt, an dem wir die Lebensmittel zubereiten und essen, vergehen mehrere Tage, manchmal sogar Wochen. Hinzu kommt, dass wir nicht immer alles gleich verbrauchen, sondern in der Obstschale oder im Kühlschrank lagern.

Auch während der Aufbewahrung gehen Nährstoffe verloren. Bei frischem Spinat zum Beispiel sinkt der Gehalt an Vitamin C schon nach einem Tag um mehr als die Hälfte.

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Der gesundheitliche Aspekt

Um einem Verlust an Nährstoffen vorzubeugen, packen die Hersteller die Lebensmittel, die tiefgefroren in den Handel kommen sollen, so schnell wie möglich nach der Ernte in den Schockfroster. Aber sind Tiefkühlprodukte dadurch automatisch gesund?

Einzelne Lebensmittel wie Früchte, Gemüse, Fleisch, Fisch oder Meerestiere, die höchstens gereinigt und portioniert, ansonsten aber nicht großartig verarbeitet werden, können in der tiefgekühlten Variante tatsächlich eine gesunde Alternative sein. Gleichzeitig sind sie praktisch.

Denn wir können die Menge entnehmen, die wir für eine Mahlzeit brauchen. So gehen weniger Lebensmittel kaputt, die wir dann entsorgen, weil sie nicht mehr frisch, überreif oder verdorben sind.

Für tiefgefrorene Fertiggerichte gilt das aber nur bedingt. Sie können nämlich industriell stark verarbeitet sein und neben viel Fett, Salz und Zucker auch Geschmacksverstärker, Farbstoffe und andere Zusatzstoffe enthalten.

Andererseits werben viele Hersteller inzwischen damit, dass sie auf künstliche Zusätze verzichten.

Aufschluss bietet ein Blick auf die Zutatenliste. Daran siehst du, wie naturbelassen die einzelnen Tiefkühlfertiggerichte sind. So enthalten einzelne Obst- und Gemüsesorten oder Pfannengerichte oft gar keine oder nur sehr wenige Zusatzstoffe.

Im Unterschied dazu finden sich bei anderen tiefgekühlten Fertigprodukten Konservierungsmittel, verschiedene Geschmacksverstärker und Zucker in der Zutatenliste.

Solche Bestandteile müssten eigentlich nicht sein und gelten als ungesund. Wie so oft kommt es aber am Ende auf die Menge an.

Wenn du dich ansonsten ausgewogen ernährst, spricht nichts dagegen, dir hin und wieder auch mal eine Pizza, panierte Hähnchensticks oder ein Pastagericht aus der Tiefkühltruhe zu gönnen.

Kann Tiefkühlkost gesund sein (1)

Die optimale Zubereitung

Tiefgekühlte Fertiggerichte müssen nicht erst aufgetaut werden, sondern können meist direkt in die Mikrowelle, die Pfanne oder den Backofen wandern. Ähnlich sieht es bei Gemüse aus.

Hier ist am besten, das Gemüse tiefgefroren in den Topf oder die Pfanne zu geben und kurz, dafür aber bei hoher Hitze zu garen. So bleiben möglichst viele Nährstoffe erhalten.

Andere tiefgekühlte Lebensmittel wie Obst, Fleisch und Fisch hingegen taust du am besten langsam im Kühlschrank auf. Vor allem im Sommer beugst du so einem schnellen Verderben vor.

Im Tauwasser von Fleisch zum Beispiel besteht die Gefahr, dass sich Salmonellen bilden. Legst du das Fleisch auf ein Gitter, bleibt es beim Auftauen trocken und kommt nicht mit möglichen Bakterien im Wasser in Kontakt.

Bei Obst wiederum sorgt das Gitter dafür, dass die Früchte nicht aneinanderkleben oder matschig werden, weil sie im Wasser schwimmen.

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Hier schreiben Tina Fachinger, - Ernährungsberaterin, Dietmar Beinbach, - Koch und Geschäftsinhaber mehrerer Restaurants, Youtuberin & Hobbyköchin Sevilart, sowie Christian Gülcan, 10 Jahre Erfahrung im Lebensmittel-Großhandel und der Belieferung an jegliche Gastronomie, Betreiber und Redakteur dieser Webseite. Wir möchten Wissenswertes zu Nahrungsmitteln, Ernährung, Backen und Kochen vermitteln. Tipps für Hobbyköche und Gastronomie Tipps, Anleitungen, Rezepte und Ratgeber geben. Videos dreht unsere gute Fee Sevil.

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