Blätter, Schalen & Co. verwerten – Infos und Tipps
Lebensmittel möglichst vollständig zu verarbeiten, ist keine neue Idee. Schon seit jeher bilden zum Beispiel Gemüseschalen und -abschnitte oder ausgelöste Knochen die Basis für leckere Suppen und Soßen. Doch nun hat das Ganze als Essens-Trend einen neuen Namen: Food-Upcycling. Wie generell beim Upcycling geht es auch beim Food-Upcycling darum, Dinge nicht wegzuwerfen, sondern zu verwerten.
Teile von Lebensmitteln wie Schalen, Blätter oder Kerne, die bisher nicht genutzt wurden, werden kreativ in neue Gerichte verwandelt. Ein paar Anregungen gefällig?
Hier sind Infos und Tipps!:
Blätter, Strünke und Blattrippen verwerten
Aus Blättern, Strünken und Blattrippen können Suppen, Fonds, Pestos und Smoothies gezaubert werden. Allerdings sollte es sich nach Möglichkeit um saisonales Obst und Gemüse in Bio-Qualität oder noch besser um unbehandelte Produkte aus dem eigenen Garten handeln.
Denn bei Ware aus konventionellem Anbau könnten vor allem die äußeren Teile mit Pestiziden und Nitrat belastet sein.
Blattwerk
Blattwerk eignet sich prima als Beilage und für Salate. Die Blätter von Kohlrabi, roter Bete oder Sellerie zum Beispiel sind essbar. Die jungen zarten Blätter von roter Bete schmecken roh sehr gut und peppen einen gemischten Salat sowohl geschmacklich als auch optisch auf.
Im Unterschied dazu haben die Stiele ein kräftiges Aroma und machen in einer Vorspeise, die den Appetit anregt, eine gute Figur.
Andere Gemüseblätter können genauso zubereitet werden wie Spinat. Die Blätter von Sellerie sind klein gehackt eine tolle Würze für Suppen und lassen sich wie Kräuter einfrieren. Das junge frische Kraut von Fenchel und Karotten kann Suppen, Salatdressings und Dips den richtigen Pfiff verleihen.
Strünke, Blattrippen und Stängel
Strünke und harte Rippen von Blattsalaten können zusammen mit Essig, Öl, Kräutern und Gewürzen püriert werden. Das Püree kann anschließend mit weiteren Zutaten als Smoothie serviert oder in einem Salatdressing verarbeitet werden.
Die Strünke von Kohlsorten können gekocht und für sich oder zusammen mit Kartoffeln und anderem Gemüse als leckere Pürees zubereitet werden.
Radieschen, Rettich, Kohlrabi und Brokkoli bieten Blätter und Stängel, die gemeinsam mit Kernen, Samen oder Nüssen, geriebenem Käse, Öl und Gewürzen gemixt werden können.
Auf diese Weise entstehen feine grüne Pestos, die zum Beispiel mit Nudeln ein herrliches Gericht ergeben.
Obst- und Gemüseschalen verwerten
Viele Obst- und Gemüsesorten werden vor dem Verzehr geschält. Doch die Schalen müssen keineswegs im Biomüll landen. Denn daraus können unter anderem Beilagen, Suppen, Soßen und Tees werden.
Auch hier gilt aber wieder, dass es sich um Ware in Bio-Qualität handeln sollte, um Belastungen mit Schadstoffen so gering wie möglich zu halten.
Gemüseschalen
Mit Ausnahme von Kartoffeln können Gemüseschalen gut gesäubert und eingefroren werden. Das gilt übrigens auch für die Schalen von Zwiebeln und Knoblauch. Hat sich eine größere Menge angesammelt, werden die Schalen nach Geschmack gewürzt und ausgekocht.
Nachdem die ausgekochten Schalen entfernt sind, kann der Gemüsefonds entweder als Brühe gegessen oder als Basis für andere Suppen oder Soßen genutzt werden. Auch Abschnitte von Gemüse lassen sich auf diese Weise verwerten.
Obstschalen
Die meisten Schalen von Früchten sind nicht giftig. Dass viele Früchte geschält werden, liegt einfach daran, dass ihre Schalen nicht schmecken. Außerdem enthalten Obstschalen oft mehr Allergene als die Früchte selbst und werden mitunter schlechter vertragen.
Eine schnelle und einfache Verwertung von Fruchtschalen ist ein Wasser mit Geschmack. Dafür eignen sich so ziemlich alle Obstsorten, von Apfel und Orange über Mango und Kiwi bis hin Melone oder Kaki. Wichtig ist nur, dass es sich um unbehandelte Bioschalen handelt.
Statt einer kalten Zubereitung können auch Tees gekocht werden. Dazu werden die Schalen und die Kerngehäuse einfach mit kochendem Wasser übergossen. Dann ungefähr zehn Minuten ziehen lassen, die Obstreste entfernen, nach Wunsch süßen und schon ist der Tee fertig.
Schalen von Zitrusfrüchten
Unbehandelte Schalen von Zitrusfrüchten können klein geschnitten, geraspelt oder gerieben werden. Auf diese Weise entsteht ein Gewürz, das zum Beispiel beim Kuchenbacken verwendet werden kann.
Eine andere Möglichkeit ist, eigenes Zitronat herzustellen. Dazu die Schale würfeln und zweimal hintereinander jeweils in frischem Wasser kurz aufkochen. Dadurch werden die Bitterstoffe entfernt.
Anschließend die Würfel mit der gleichen Menge Zucker und etwas Wasser in einen Topf geben und ungefähr eine Stunde lang dünsten. Wenn die Zitronenschalen glasig aussehen, abtropfen und trocknen lassen.
Bananenschalen
In den Schalen von Bananen stecken Ballaststoffe, Antioxidantien, Vitamine und Mineralien. Um sie zu verwerten, können die Schalen gut abgewaschen, in Stücke geschnitten und etwa zehn Minuten lang in leicht gesalzenem Wasser gegart werden. Anschließend können sie zusammen mit anderem Gemüse gemischt und als Beilage serviert werden.
Eine andere Möglichkeit ist, die gekochten Schalenstücke nach dem Abtropfen in Mehl zu wenden und knusprig zu braten oder zu frittieren.
Als Würze eignen sich Paprika, Chili, Curry oder auch nur etwas Salz. Die Strünke von Ananas, Blumenkohl und Brokkoli lassen sich genauso zubereiten.
Kerne von Obst und Gemüse verwerten
Auch die Kerne von vielen Obst- und Gemüsesorten müssen nicht in der Biotonne landen. So können zum Beispiel die Kerne von Kürbissen und Melonen in einem Sieb gut abgespült, getrocknet und anschließend im Backofen oder in der Pfanne knusprig geröstet werden.
Wer möchte, kann die Kerne zusätzlich würzen. Fertig zubereitet, sind die Kerne eine gesunde Knabberei oder eignen sich prima, um Salate aufzupeppen.
Die kleinen schwarzen Kerne der Papaya wiederum lassen sich zu einem Gewürz verarbeiten, das ein pfeffriges Aroma hat. Das enthaltene Papain sorgt außerdem dafür, dass die gewürzten Zutaten weicher und zarter werden. Für das Gewürz die Kerne in der Pfanne rösten, auskühlen lassen und in einer Pfeffermühle mahlen.
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