Wie gelingt das perfekte Frühstücksei?

Wie gelingt das perfekte Frühstücksei?

Ein ausgiebiges Frühstück ohne Ei? Kaum vorstellbar! Nur hat vermutlich jeder seine eigene Vorstellung davon, wie das perfekte Frühstücksei sein muss – flüssig, leicht gestockt, wachsweich oder hart. Erschwerend kommt dazu, dass Eier dazu neigen, jedes Mal ein wenig anders zu werden.

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Wie gelingt das perfekte Frühstücksei

Und das, obwohl es der Koch eigentlich genauso macht wie immer. Das Kochen von Eiern scheint also eine Wissenschaft für sich zu sein…

Zugegeben, damit das Frühstücksei perfekt wird, müssen einige Dinge beachtet werden. Aber letztlich ist das bei jedem Lebensmittel und Gericht so. Werden etwa Nudeln zu kurz oder zu lang gekocht, fehlt dem Kochwasser Salz oder ist die Wassermenge zu gering, schmecken sie schließlich auch nicht besonders.

Aber:

Wie gelingt denn nun das perfekte Frühstücksei? Hier sind alle wichtigen Infos und Tipps, damit es künftig am Frühstückstisch keine ungewollten Überraschungen mehr gibt.

Was ist die optimale Kochzeit?

Wie lange ein Ei kochen muss, damit es die gewünschte Konsistenz hat, hängt von der Größe ab. Immerhin trennen ein S-Ei und ein XL-Ei rund 40 Gramm. Bei den insgesamt nicht allzu großen Eiern ist das schon ein deutlicher Unterschied. Aber die Größe alleine ist noch nicht alles.

Vielmehr beeinflusst auch die Temperatur die Kochzeit. So braucht ein Ei, das direkt aus dem Kühlschrank kommt, etwas länger als ein zimmerwarmes Ei.

Ein weiteres Kriterium ist die Menge. Je mehr Eier gleichzeitig im Topf landen, desto länger ist die Kochzeit. Und auch der Standort spielt eine Rolle. Auf Meereshöhe siedet Wasser bei 100 °C. Allerdings nimmt der Siedepunkt pro 300 Metern Höhe um 1 °C ab.

Das Wasser kocht dadurch schneller, die Temperatur ist aber niedriger. Wer hoch oben in den Bergen ein Ei kochen möchte, müsste die Kochzeit also entsprechend verlängern.

Das klingt nun furchtbar aufwändig und kompliziert, ist in Wirklichkeit aber halb so wild. Denn zur Orientierung gibt es Richtwerte.

Für ein zimmerwarmes Ei der Gewichtsklasse M, das in sprudelnd kochendes Wasser gegeben wird, gilt folgendes:

  • 3 ½ Minuten: flüssiges Eiweiß, flüssiges Eigelb
  • 5 Minuten: fast festes Eiweiß, flüssiges Eigelb
  • 6 Minuten: festes Eiweiß, Eigelb am Rand leicht gestockt und in der Mitte flüssig
  • 7 Minuten: festes Eiweiß, Eigelb halbflüssig
  • 8 Minuten: festes Eiweiß, wachsweiches Eigelb
  • 9 Minuten: festes Eiweiß, Eigelb fest, aber in der Mitte noch cremig
  • 10 Minuten: festes Eiweiß und festes, schnittfestes Eigelb

Pro Gewichtsklasse ändert sich die Kochzeit um 30 Sekunden. Eier der Größe S müssen also eine halbe Minute kürzer, Eier der Größe L eine halbe Minute länger gekocht werden. Weitere 30 Sekunden kommen dazu, wenn das Ei direkt aus dem Kühlschrank in den Kochtopf wandert.

Wie werden die Eier gekocht?

Was die optimale Kochmethode betrifft, gehen die Meinungen auseinander. Sollen die Eier in kaltes Wasser gegeben und zusammen mit dem Wasser aufwärmt werden? Oder ist es besser, die Eier in kochendes Wasser zu legen?

Letztlich ist es so:

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Von der Anzahl der Eier im Topf hängt ab, wie langsam oder schnell sich das Wasser erwärmt. Dadurch wird es schwierig, die genaue Kochzeit zu bestimmen.

Bei hartgekochten Eiern spielt es keine Rolle, ob mit kaltem oder heißem Wasser begonnen wird. Denn selbst wenn die Eier ein, zwei Minuten länger kochen als notwendig, macht das nichts. Härter als hart können sie nicht werden.

Sollen die Eier hingegen flüssig, weich oder wachsweich zubereitet werden, ist es sinnvoller, mit kochendem Wasser zu beginnen.

Dafür wird zunächst genügend Wasser in einem ausreichend großen Topf erhitzt. Sobald das Wasser sprudelnd kocht, werden die Eier mit einem Löffel vorsichtig ins Wasser gegeben. Und darin werden sie solange gekocht, bis die entsprechende Kochzeit erreicht ist.

Macht es Sinn, die Eier anzupieksen?

Manchmal platzen Eier beim Kochen auf und das Eiweiß tritt aus oder verteilt sich gleich im ganzen Topf. Um das zu vermeiden, wird oft geraten, die Eier am stumpfen Ende mit einer Nadel oder einem spezielles Eierpiekser anzustechen.

Schuld am Platzen soll nämlich eine kleine Luftblase im Ei sein, die sich bei steigender Temperatur ausdehnt und so dazu führt, dass die Eierschale aufplatzt. Das kleine Loch soll bewirken, dass die Luft entweichen kann.

Tatsächlich ist es aber so, dass das Luftbläschen im Ei-Inneren so klein ist, dass es sich überhaupt nicht auf die Spannung der Eierschale auswirkt. Ob das Ei angepiekst ist oder nicht, macht keinen Unterschied. Vielmehr platzt etwa jedes zehnte Ei beim Kochen auf. Das ist einfach so.

Was helfen kann, ist, die Eier einige Minuten vor dem Kochen aus dem Kühlschrank zu nehmen. Denn zimmerwarme Eier platzen seltener auf als kalte. Außerdem ist es ratsam, etwas Salz oder einen Schuss Essig ins Kochwasser zu geben. Sollte ein Ei platzen, gerinnt das Eiweiß dadurch schneller.

Sollen die Eier abgeschreckt werden?

Flüssige oder wachsweiche Frühstückseier sollten nach dem Kochen mit kaltem Wasser abgeschreckt werden. Das Abschrecken stoppt nämlich den Garvorgang und verhindert so, dass das Eigelb nachzieht und am Ende doch noch fest wird.

Hartgekochte Eier hingegen müssen nicht abgeschreckt werden. Denn zum einen ist es nicht notwendig, den Garvorgang zu unterbrechen.

Und zum anderen könnten beim Abschrecken Keime durch feine Risse in der Eierschale ins Ei gelangen. Dadurch verkürzt sich die Haltbarkeit aber deutlich. Vor allem wenn die Eier nicht gleich verbraucht werden sollen, ist es also besser, die Eier alleine auskühlen zu lassen.

Was ist, wenn das Eigelb einen grünen Rand hat?

Bei hartgekochten Eiern, die lange gekocht wurden, bildet sich um das Eigelb herum ein grau-grüner Rand. Das sieht zwar nicht unbedingt appetitlich aus, ist aber völlig unbedenklich.

Die Verfärbung kommt durch eine chemische Reaktion von Eisen und Schwefel zustande, die beide von Natur aus im Ei enthalten sind. Das Ei ist also nicht schlecht. Der gründliche Rand ist vielmehr ein Indiz dafür, dass das Ei besonders lang gekocht wurde.

Wie lässt sich testen, ob ein Ei überhaupt noch frisch ist?

Oft bleiben die Eier nicht im Karton, sondern werden in die entsprechende Vorrichtung im Seitenfach vom Kühlschrank einsortiert.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum steht aber nur auf dem Karton, nicht auf dem Ei selbst. Mitunter stellt sich dann nach einiger Zeit die Frage, ob ein Ei noch genießbar ist oder besser entsorgt werden sollte.

Das lässt sich sehr einfach testen: Eine Schale wird mit Wasser befüllt und das rohe Ei dort hineingegeben. Sinkt das Ei auf den Boden, ist es frisch und kann zubereitet werden. Bleibt das Ei hingegen in der Mitte oder schwimmt es an der Oberfläche, sollte es entsorgt werden.

Denn je älter ein Ei ist, desto größer wird der Luftanteil, während der Wasseranteil abnimmt. Ein frisches Ei ist deshalb schwerer und sinkt. Im Unterschied dazu schwimmt ein altes Ei durch den größeren Luftgehalt an der Wasseroberfläche.

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Hier schreiben Tina Fachinger, - Ernährungsberaterin, Dietmar Beinbach, - Koch und Geschäftsinhaber mehrerer Restaurants, Youtuberin & Hobbyköchin Sevilart, sowie Christian Gülcan, 10 Jahre Erfahrung im Lebensmittel-Großhandel und der Belieferung an jegliche Gastronomie, Betreiber und Redakteur dieser Webseite. Wir möchten Wissenswertes zu Nahrungsmitteln, Ernährung, Backen und Kochen vermitteln. Tipps für Hobbyköche und Gastronomie Tipps, Anleitungen, Rezepte und Ratgeber geben. Videos dreht unsere gute Fee Sevil.

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